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Umzug nach Niedersachsen Dann gab es die nächste Veränderung für sie: Sie gründete eine Familie, ging in den Mutterschutz und anschließend in Elternzeit. „Da kam bei mir und meinem Mann ein Perspektiv- wechsel, auf einmal steht die Familie im Mittelpunkt.“ Ihr Mann, der ebenfalls bei John Deere, aber in Bruchsal arbeitete, stammt ursprünglich aus der Nähe von Friesoythe in Niedersachsen. Dorthin wollte die junge Familie zurückkehren, auch um den Kindern das Aufwachsen in ländlicher Umgebung zu ermöglichen. Das war im Ballungszentrum Mannheim mit den hohen Grundstückspreisen nicht möglich. Für Anne Moorbrink bedeutete das der Abschied vom bisherigen Arbeitgeber. Doch wo eine Tür zugeht, geht eine andere auf: Von ihrer bisherigen Tätigkeit kannte sie den John Deere-Vertriebspartner Rebo mit Hauptsitz in Rechterfeld – rund 60 Kilometer von ihrem neuen Wohnort entfernt. Hier bewarb sie sich kurzerhand. Geschäftsführer Alexander Bruns schien quasi auf ihren Anruf gewartet zu haben: Er hatte in den Jahren zuvor den Part Marketing und Werbung mit betreut, was aber zunehmend zur Belastung wurde. „Bei einem wachsenden Unternehmen mit über 200 Mitarbeitern ist das aber so gut wie 2021 | on track | 5 und bei der Pflanzenbauberatung „Hanse Agro“ in Schleswig-Holstein. Einschneidendes Praktikum Nach einem zweimonatigen Aufenthalt in Ecuador folgten fünf Monate Praktikum bei John Deere in Bruchsal. „Das war einschneidend für mich: Ich habe festgestellt, dass man nicht unbedingt in der Landwirtschaft arbeiten muss, um mit Landtechnik zu tun zu haben“, sagt sie. Hier hatte sie viele Berührungspunkte mit der vielfältigen Agrarbranche, die ihr von Anfang an gefiel. Nach Abschluss des Bachelorstudiums nutzte sie die Kontakte, um auf einem Ackerbaubetrieb in Mecklenburg-Vorpommern bei der Ernte zu helfen. Neben einem 9000er John Deere Traktor saß sie auch erstmals in einer Mähdrescherkabine. „Das machte sehr viel Spaß. Aber gleichzeitig stellte ich fest, dass ich noch viele Wissenslücken hatte“, erklärt sie. Masterstudium in Hohenheim Darum schrieb sie sich in Hohenheim zum Masterstudium „Agribusiness“ ein. Hierbei konnte sie Module im Bereich Agrartechnik mit Marketing kombinieren – im Nachhinein gesehen genau das, was sie später beruflich machen sollte. Auch zur Masterarbeit suchte sie den Kontakt zu John Deere: Sie durfte für einen Feldvergleichstest in einem Team von Vorführfah- rern Mähdrescher fahren. „Im Anschluss hatte ich mich gleich auf eine Einstiegsstelle im Produktmanagement in Mannheim beworben“, berichtet sie – mit Erfolg. Als Spezialistin war sie dort für die Traktorenbaureihe 6R zuständig. Zu den Aufgaben gehörte unter anderem die Aufbereitung von Informationen für Produkthandbücher oder für die Produktvorstellung bei den Vertriebspartnern. Hierzu war sie auch in Lissabon bei der Präsentation vor europäischen Vertriebspartnern. Einblick in die Traktorproduktion Nach zwei Jahren wechselte sie innerhalb der Abteilung in den Bereich „Future“, bei dem es um Baureihen geht, die sich noch in der Entwicklung befinden. Hier war ihre Praxiserfahrung gefragt. „Wir haben zum Beispiel überprüft, ob das, was sich die Ingenieure ausgedacht hatten, auch zu den Bedürfnissen der Kunden passt“, erklärt Anne Moorbrink. Für sie war es spannend, ein Rädchen im großen Getriebe der Traktorproduktion zu sein. „In Mannheim arbeiten 500 Ingenieure, da werden im Jahr bis zu 40.000 Traktoren gebaut. Erst, wenn man in den Meetings mit der Produktion und dem Engineering sitzt, weiß man, wie komplex das alles ist“, lautet ihre Erfahrung nach fünf Jahren. Fortsetzung Seite 6 Anne Moorbrink ist für das Marketing im Betrieb zuständig. Neumann n n n n


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