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Nach umfassenden Planungen installieren die Studierenden die Wetterstationen. 2019 | on track | 29 „Die Einführung des Studiengangs Precision Farming ist ein wichtiger Schritt“, betont Dr. agr. Sebastian A. Pauli, FarmFacts. AEF Die AEF (Agricultural Industry Electronics Foundation) arbeitet an der hersteller- übergreifenden Kompatibilität von elektronischen und elektrischen Komponenten in landtechnischen Geräten sowie Transparenz bei Kompatibilitätsfragen. Im vergangenen Jahr feierte die Organisation das zehnjährige Bestehen. Inzwischen sind es weit über 200 Unternehmen und Verbände, Institutionen und Forschungseinrichtungen, die sich unter dem Dach der AEF zusammengefunden haben. Zu den Projekten, mit denen sich die international besetzten Teams auseinandersetzen, ge- hören Themen wie funktionale Sicherheit, Isobus-Automatisierung, Wireless Infield Communication. Die verschiedenen Projektgruppen sind mit erfahrenen Spezialisten besetzt. Doch gleichzeitig ist man offen für Anregungen aus der Praxis, auch von landwirtschaftlichen Betrieben. Bisher gibt es noch nicht viel Erfahrungen mit Praktikanten oder der Begleitung von Abschlussarbeiten. Mut zur Initiative und bewerben oder melden unter Telefon +49 (0) 52 41 - 3 05 79 08, office@aef-online.org. wie Zweifaktorauthentifizierung, Virtualisierung oder Content Management System sollten ebenso wie Farm Management System, ISOXML, AB Curve oder Applikationskarte bekannt sein“, erklärt Dr. Pauli. Dabei besteht nicht der Anspruch, dass in eine agrarwissenschaftliche Ausbildung ein IT-Studium integriert wird oder umgekehrt. Es braucht ein Bindeglied zwischen den einzelnen Disziplinen, die sich jeweils weiterentwickeln. Erwartungen der Praxis Gleichzeitig haben die Erwartungen der Endkunden ein neues Niveau erreicht. Dr. Ermann stellt fest: „Der Anteil an Betriebsleitern mit akademischem Hintergrund nimmt zu. Ebenso das Interesse der Landwirte an digitalen Lösungen in der landwirtschaftlichen Praxis.“ Zur Nutzung des Smartphones sind kaum IT Erfahrungen notwendig. Es ist zu beobachten, dass entsprechende IT Grundlagenkompetenzen, insbesondere im Desktop Bereich bei jungen Mitarbeitern und Landwirten, eher ab- als zunehmen. Heutige Systeme müssen daher „out oft he box“ funktionieren und in der Grundkonfiguration nahezu alle Anforderungen abdecken und gleichzeitig eine gewisse Konfigurierbarkeit bieten“, so Dr. Pauli. Dazu Viola Schnehage: „Mitarbeiter müssen nach kurzer Einweisung mit der Technik zurechtkommen.“ „Dieser Spagat in der Entwicklung neuer Anwendungen kann nur mit dem oben genannten Allgemein- und Fachwissen zur Digitalisierung und Landwirtschaft gelingen“, so Dr. Pauli. Die Landwirte sind sich der gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und suchen nach entsprechenden ökonomisch und ökologisch vertretbaren Lösungen. Precision Farming auf dem Studienplan Im vergangenen Jahr startete der bundesweit erste Studiengang Precision Farming an der Technischen Hochschule Ostwestfalen in Höxter. Die Hochschule liegt im Süden Höxters am Hang des Ziegenberges mit weitem Blick auf die Stadt und ins Land. Visionäre Aussichten. Nur wenige Kilometer die Weser abwärts, im Norden Höxters, liegt das Kloster Corvey, seit 2014 in der Liste der Weltkulturgüter. Von diesem Kloster gingen schon einmal Reformen aus. „Mit diesem Studiengang soll eine wichtige Voraussetzung zur Umsetzung von Landwirtschaft 4.0 geschaffen werden“, so Prof. Dr. Burk- hard Wrenger, University of Applied Sciences Ostwestfalen-Lippe am Standort Höxter. Inzwischen haben die 30 Studierenden das erste Studienjahr absolviert. Die Lehrveranstaltungen in den Hochschulgebäuden, mitten im Botanischen Garten Höxters, umfassen unter anderem die Grundlagen der Agrarwissenschaft, Auswertung und Interpretation landwirtschaftlicher Daten, Erfassung von Umweltdaten, Satellitenbildauswertung, Geoinformationssysteme und Big Data Anwendungen. Zur Theorie kommen zahlreiche Exkursionen und Praktika. Fester Bestandteil des Studiums sind zahlreiche Exkursionen. Feldtage, Ausstellungen und Fachmessen und wichtige Institutionen der Agrarwirtschaft, wie die IPK in Gatersleben (Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, mit einer bedeutenden Saatgutbibliothek) gehören ebenso dazu, wie die SmartFactory OWL in Lemgo und Fortsetzung Seite 30 n n Wrenger FarmFacts n


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