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Johannes Brunner ist bei der D.O.B. Landtechnik der Spezialist für Agrarmanagementsysteme. Verkäufer wäre da schnell unten durch, die Kunden wollen Gesprächspartner auf Augenhöhe. Das Zwischenmenschliche ist ganz wichtig“, lautet seine Erfahrung. Diese Art der Kundenbeziehung ist aus seiner Sicht eine große Stärke des Landmaschinenhandels. Auf Erntemaschinen spezialisiert Auch Markus Meyer (29) hat sich bewusst für eine Tätigkeit im Handel entschieden, obwohl er auch andere Angebote hatte. „Mir war es bei der Arbeitsplatzwahl ganz wichtig, dass die Arbeit herausfordernd ist und eine gute Stimmung im Team mit den Kollegen herrscht“, erklärt er. Darauf hat er am Tag des Vorstellungsgesprächs bei der D.O.B. besonders geachtet. Dazu kam die Aussicht auf viel Abwechslung im Berufsalltag – etwas, das er 2018 | on track | 5 Neumann n Fortsetzung Seite 6 „Es kommt mehr auf Motivation als auf gute Noten an“ Firmengründer und Vorstandsmitglied Günter Donhauser erläutert, welche Chancen Hochschulabsolventen im Landmaschinenhandel haben und welche Voraussetzungen sie mitbringen sollten. on track: Worauf achten Sie bei den Bewerbungsunterlagen von Hochschulabgängern vor allem? Günter Donhauser: Mich interessieren weniger die Noten. Ich bin jetzt 41 Jahre im Geschäft und habe schon oft festgestellt: Gerade diejenigen, die in der Theorie nicht die Überflieger waren, haben sich in der Praxis als sehr patent und fähig erwiesen. Das gilt auch für Hochschulabgänger. Wichtig ist mir, dass sie motiviert sind und zum Team passen. Wie stellen Sie die richtige Motivation fest? Am besten ist es natürlich, wenn wir den Bewerber schon von einem Praktikum oder einer Abschlussarbeit her kennen und er uns auch. Aber ich schaue auch, was er sonst so gemacht hat. Wir wollen nicht den dreißigjährigen Studenten, sondern jemanden, der vielleicht schon mal im Ausland war oder anders gezeigt hat, dass er eigenständig ist. Oft klagen Händler, dass die Industrie Hochschulabgänger besser bezahlt und sie daher abwirbt. Sehen Sie das Problem auch? Das war früher der Fall. Aber der Landmaschinenhandel hat sich in den letzten zehn Jahren sehr stark verändert. Heute gibt es vielfach eine zweite Führungsebene mit Abteilungsleitern, die für Produktbereiche, den Kundendienst oder die Werkstatt zuständig sind. Wir und andere Händler haben heute eine Unternehmensgröße erreicht, dass wir Produktspezialisten beschäftigen können. Das Einkommen unterscheidet sich oft nicht mehr von der Industrie. Günter Donhauser: „Mich interessieren weniger die Noten!“ Auch die Industrie hat ja im Produktmanagement oder Vertrieb Spezialisten, die den Handel beim Verkauf unterstützen. Warum lohnt es sich für den Handel, diese Spezialsten selbst auszubilden und einzusetzen? Der heutige Landmaschinenhandel übernimmt viel mehr Aufgaben als nur den Maschinenverkauf. Wir sind Systemanbieter und Problemlöser. Die Produkte der Hersteller sind heute so ausgefeilt, dass sie sich untereinander nur noch in Nuancen unterscheiden. Das Geschäft wird heute über den Service, die Beratung und andere Faktoren entschieden. Der Kunde will schnelle Hilfe, Beratung und guten Service, den nur der Landhändler vor Ort bieten kann. Dafür brauchen wir Experten im Bereich ISOBUS, Digitalisierung, Precision Farming und so weiter. Bei uns finden die Absolventen einen vielseitigen Arbeitsplatz, bei dem sie auch eigene Ideen einbringen und verwirklichen können. Neumann Kurzinterview


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