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und viele andere Herausforderungen beachten, mit denen der Landwirt zu tun hat. Dazu kommen rechtliche Anforderungen bezüglich Abdrift und Ausbringmenge, die Mittelwahl bis hin zum Pflanzenschutzgesetz und anderen rechtlichen Anforderungen. Dazu gehört ja sehr umfangreiches Wissen. Welche Ausbildung haben Sie gemacht? Wie viele Quereinsteiger komme ich selbst nicht vom Hof, habe aber über einen Betrieb bei uns im Dorf die Landwirtschaft kennengelernt. Dann habe ich Kontakt zu einem Lohnunternehmer bekommen, bei dem ich auch in den Semesterferien gearbeitet habe. Ich habe in Gießen Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Pflanzenbau studiert. Nach einer dreijährigen Zwischenstation beim Landtechnikhersteller Kuhn, wo ich in der Vertriebszentrale in Schopsdorf tätig war, bin ich im Mai zu Fendt gekommen. Was war der Grund für den Wechsel? Ich habe gemerkt, dass nur der Verkauf der Technik mich nicht erfüllt. Mir fehlte die landwirtschaftliche 14 | on track | 2018 Komponente. Daher hatte mich die Stellenausschreibung bei Fendt sehr gereizt. Wollten Sie denn immer schon in die Landtechnikindustrie? Mit dem Pflanzenbaustudium hätten Sie ja auch andere Optionen gehabt. Das ist richtig. Aber Landtechnik hatte mich seit der Zeit beim Lohnunternehmen immer schon fasziniert. Aus dem Grund wollte ich eigentlich Maschinenbau an der RWTH Aachen studieren und hatte auch schon angefangen. Aber ich habe im zweiten Semester festgestellt, dass das für mich viel zu weit weg von der landwirtschaftlichen Praxis ist. Ich wollte ja auch nicht im Bereich Konstruktion oder so arbeiten. Daher ist mein jetziger Job genau passend für mich. Was hat Sie denn jetzt am meisten auf den Beruf vorbereitet? Das Studium? Praktika? Ihre vorherige Tätigkeit im Vertrieb? Ich würde sagen, alles zusammen. Im Bachelorstudium habe ich zunächst alle Grundlagen vermittelt bekommen bis hin zur Nutztierhaltung. Dann habe ich gezielt Pflanzenbau für das Masterstudium gewählt, auch mit Modulen zur Betriebswirtschaft und zur Technik. Praktika habe ich nicht gemacht, ich habe dafür ja insgesamt acht Jahre lang beim Lohnunternehmer gearbeitet. Das hat mich auch geprägt, ich weiß heute, was die Praktiker für Anforderungen an die Technik haben und welche Probleme es draußen gibt. Die Arbeit im Vertrieb war sehr gut, um auch diesen Bereich kennenzulernen – alles Aspekte, die ich heute für meine Tätigkeit gut gebrauchen kann. Welchen Rat würden Sie nach Ihrem Berufseinstieg anderen jungen Menschen mit auf den Weg geben? Man sollte sich zwar überlegen, was man später machen möchte. Aber wenn man feststellt, dass die erste Idee vielleicht nicht die richtige ist, sollte man auch den Mut haben, sich das einzugestehen. Ohne die beiden Wechsel wäre ich nicht zu meinem jetzigen Job gekommen. Auch ist es aus meiner Sicht hilfreich, wenn man nach dem Bachelorstudium weiß, was man später machen will. Dann kann man das Masterstudium mit seinen Modulen ganz gezielt auswählen und sich spezialisieren. Die Fragen stellte Hinrich Neumann Fortsetzung von Seite 13 Seit 2018 vertreibt AGCO Pflanzenschutztechnik des Konzerns unter der Marke Fendt. AGCO


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