Vor dem Start in die Düngesaison 2021 bringt die Vogelsang GmbH & Co. KG neue Techniken rund um die Gülleausbringung und -förderung auf den Markt.
Mit den Neuentwicklungen sollen die Landwirte und Lohnunternehmer zugleich in der Lage sein, ihre vorhandene Ausbringtechnik weiter einzusetzen und zu überschaubaren Investitionen gesetzeskonform nachzurüsten.
UniSpread: kompaktes Gestänge als Nachrüstlösung
Für die Nachrüstung hat Vogelsang das Universalgestänge UniSpread entwickelt. Auf kleinen Arbeitsbreiten von sechs bis neun Metern und mit einem geringen Gesamtgewicht soll es die gleiche Präzision und Schlagkraft wie die bereits am Markt etablierten Vogelsang-Ausbringsysteme bieten. Der Unterschied: Das UniSpread-Gestänge ist kompakt gebaut, dadurch wendig und lässt sich je nach Einsatzgebiet mit verschiedenen Gülleauslässen, beispielsweise Schleppschlauch- oder Schleppschuhtechnik, ausstatten.
Der Exaktverteiler ExaCut sorgt für eine homogene, fließfähige Gülle und verteilt sie gleichmäßig über die Ablaufschläuche. Mit einem Variationskoeffizienten von unter fünf Prozent bringt der UniSpread die Gülle bodennah aus.
BlackBird mit 24 Metern Arbeitsbreite
Das Schleppschuhgestänge BlackBird bietet mit einer Arbeitsbreite von 24 Metern eine präzise und emissionsarme Gülleplatzierung mit noch größerer Flächenleistung. Die Seitenarme sind mittig an einer robusten Rahmenkonstruktion angebracht. Das sorgt für Stabilität und bietet den Auslegern zugleich die Flexibilität, die sie für eine optimale Bodenanpassung benötigen. Die Seitenarme lassen sich einzeln ansteuern und auf eine Transportbreite von knapp drei Metern zusammenklappen. Auch im größeren BlackBird-Modell sind die neuartigen Kufen sowie Auslässe und der Exaktverteiler ExaCut ECQ verbaut.
Nährstoffe mit SyreN voll ausnutzen
Um die in der Gülle vorhandenen Nährstoffe optimal auszunutzen und sie der Pflanze noch besser verfügbar zu machen, hat Vogelsang durch Kooperation mit dem dänischen Unternehmen BioCover sein Produktportfolio um SyreN erweitert. Das chemische Verfahren stabilisiert die Gülle durch den Zusatz von Schwefelsäure und kann die Stickstoffverluste um bis zu 70 Prozent reduzieren.
Über einen Sensor misst das SyreN-System automatisch den pH-Wert der Gülle und gibt die erforderliche Menge Schwefelsäure hinzu, um ihn abzusenken und die Gülle auf den Zielwert zu stabilisieren. Denn Gülle enthält eine hohe Menge Stickstoff, der in der Gülleflüssigkeit gelöst ist und in Form von Ammoniak und Ammonium auftritt. Beide Stickstoff-Formen sind in dem Medium Gülle im chemischen Gleichgewicht. Wenn der pH-Wert der Gülle gesenkt wird, verschiebt sich dieses. Dann wandelt sich ein größerer Anteil des gasförmigen Ammoniaks in Ammonium (Salz) um, das sich nicht aus der Gülle verflüchtigt. Ein ph-Wert von 6,0 ruft diese chemische Reaktion hervor und gilt als Zielwert für SyreN.
Geringere Stickstoffverluste und Emissionen
Die konzentrierte Schwefelsäure befindet sich in einem Fronttank und wird in einer Mischkammer direkt vor dem Gestänge in den Güllestrom dosiert. Das Gemisch aus Schwefelsäure und Gülle spaltet sich unter anderem in Ammonium und Schwefelsulfat. Beide Stoffe eignen sich als Pflanzennahrung, weil die Pflanzen sie als Stickstoff- und Schwefeldünger direkt aufnehmen können.
Harald Vogelsang: „SyreN ist ein geschlossenes, sicheres System, mit dem Landwirte und Lohnunternehmer ihre vorhandenen Techniken wie Schleppschlauch- oder Schleppschuhgestänge nachrüsten können und damit vergleichbar geringe Emissionen wie bei der Schlitztechnik erzielen. Gleichzeitig profitieren sie von der Schlagkraft und hohen Flächenleistung dieser Ausbringtechniken.“
Für mehr Effizienz in der Gülleausbringung sollen die weiterentwickelten Drehkolben der Vogelsang-Pumpen sorgen. Der HiFlo resist-Kolben zeichnet sich durch einen gerippten Kern aus, der im Vergleich zum zuvor komplett gefüllten Gusskern leichter ist. Umgossen ist der Kern mit Gummi, das durch den gerippten Aufbau nun auch in die Zwischenräume gelangen und sich so noch enger mit dem Kern verzahnen kann. Daher ist der Kolben leichter und laut Vogelsang noch stabiler.
Darüber hinaus hat Vogelsang die Schutzplatte modifiziert. Ein Absatz sorgt nun dafür, dass Faserstoffe von der Dichtung abgehalten werden und sie nicht mehr so stark belasten. Dadurch lässt sich die Standzeit der Dichtung, die in der Pumpe verbaut ist, laut Hersteller um das Vierfache erhöhen. Die neue Schutzplatte ist in Drehkolbenpumpen der VX-Serie einsetzbar und lässt sich eins zu eins mit der Standard-Platte austauschen.
Weitere Informationen zu den Agrar-Neuheiten auf:
www.vogelsang.info/de/virtual-update