Guter Start in das Jahr – aber keine Entwarnung

Auftragseingang im Maschinenbau Januar 2020 lief gut an – Entwicklung ungewiss

VDMA: Guter Start in das Jahr – aber keine Entwarnung

China war 2019 Deutschlands wichtigster ausländischer Lieferant von Maschinen und Komponenten.

Zum Jahresauftakt hat der Maschinenbau in Deutschland einen überraschend guten Start hingelegt. Im Januar legten die Auftragseingänge um real sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. „Das ist leider kein Zeichen für eine nachhaltige Konjunkturbelebung. Für das Plus sind vor allem einige Großaufträge verantwortlich, die im Januar in die Bücher kamen. Wir müssen zudem damit rechnen, dass sich die Auswirkungen der Corona-Krise in den nun anstehenden Berichtsmonaten deutlich in den Orderzahlen widerspiegeln werden“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.

Besonders positiv schlugen im Januar die Bestellungen aus dem Inland zu Buche (plus elf Prozent), aber auch aus den Nicht-Euro-Ländern erhielten die Maschinenbauer acht Prozent mehr Orders. Aus den Euro-Partnerländern wurden dagegen vier Prozent weniger Aufträge verzeichnet. Insgesamt legten die Auslandsbestellungen damit zu Jahresbeginn um fünf Prozent zu. Im Drei-Monats-Zeitraum November 2019 bis Januar 2020 wurden insgesamt fünf Prozent weniger Aufträge verbucht (Inland minus drei Prozent, Ausland minus sechs Prozent). Aus den Euro-Ländern kamen acht Prozent weniger Orders, aus dem Nicht-Euro-Raum waren es fünf Prozent weniger Bestellungen.

Die Produktionsausfälle in China aufgrund des Coronavirus werden voraussichtlich auch im deutschen Maschinenbau für Einbußen sorgen. China ist der zweitwichtigste Abnehmer von deutschen Maschinenbauerzeugnissen. Die Volksrepublik war 2019 Deutschlands wichtigster ausländischer Lieferant von Maschinen, vor allem aber von Komponenten und Teilen. „Wir müssen mit Einschränkungen entlang der Lieferketten von China nach Deutschland rechnen”, lautet die Erwartung des VDMA-Chefvolkswirts. Die VDMA-Volkswirte kommen in einer aktuellen Analyse zum Ergebnis, dass rund ein Viertel aller Vorleistungen des deutschen Maschinenbaus aus dem Ausland kommen. Der chinesische Wertschöpfungsanteil allein dürfte inzwischen rund drei bis vier Prozent erreicht haben. „Das erscheint auf den ersten Blick zwar gering. Doch die globalen Wertschöpfungsketten sind eng verzahnt. Fehlen einzelne Schlüsselkomponenten, wie beispielsweise eine in China hergestellte hochspezifische Steuerungseinheit, kommt es, sofern keine anderen Lieferanten einspringen können, zu einer gravierenden Störung im Produktionsablauf. Am Ende kann das dazu führen, dass eine Maschine nicht an den Kunden ausgeliefert werden kann“, erläuterte Wiechers.


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