Am 19. Juni beging Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Karl-Theodor Renius seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar genießt weit über die Agrartechnik hinaus hohes Ansehen. Er publizierte in den letzten 50 Jahren weltweit mehrere hundert Arbeiten, darunter richtungweisende Grundlagen, Buchbeiträge und Bücher, insbesondere über Traktoren und Traktorgetriebe, aber auch zur Ölhydraulik, Betriebsfestigkeit und zur strategischen Bedeutung der Agrartechnik in Entwicklungsländern.
Der Sohn eines Landwirts studierte Maschinenbau an der TH Braunschweig. Nach befristeter Anstellung bei KHD und Assistentenzeit bei Prof. Matthies promovierte er 1973 an der TU Braunschweig mit einer Dissertation, die zum Siegeszug der hydrostatischen Schrägscheiben-Axialkolbenmaschinen beitrug. Danach ging er erneut zu KHD und stieg bis zum Hauptabteilungsleiter Entwicklung Traktoren auf. 1976 bis 1982 war er Lehrbeauftragter für Traktoren an der RWTH Aachen.
Die TU München berief ihn 1982 als Nachfolger von Professor Söhne auf den Lehrstuhl für Landmaschinen, dem er bis zu seinem Ruhestand 2003 weltweites Ansehen verlieh. Seine Arbeiten und die seiner Schüler trugen wesentlich dazu bei, dass Deutschland in den 1990er Jahren die internationale Führungsrolle im Traktorenbau übernahm und bis heute innehat. Wichtige Anstöße für Innovationen waren z. B. der 1988 vorgestellte „Münchner Forschungstraktor“ sowie die zahlreichen Arbeiten zur Entwicklung neuer stufenloser Automatikgetriebe für Traktoren.
In der Maschinenbaufakultät der TU München erwarb er sich 1989 bis 1999 als Verantwortlicher für die Studienpläne besondere Verdienste, erreichte u. a. auch deutlich verkürzte Studienzeiten.
