Drohne erfasst Wildschweinschäden aus der Luft

Ferngesteuerte Flugobjekte übernehmen immer mehr Aufgaben in der Landwirtschaft. Wissenschaftler haben jetzt eine Methode entwickelt, um Wildschweinschäden auf Wiesen und in Maisfeldern besser schätzen zu können.

Universität Antwerpen: Drohne erfasst Wildschweinschäden aus der Luft

Zusammengesetztes Bild eines beschädigten Maisfelds. In Rot dargestellt sind die von einem Algorithmus erkannten Schäden.

In den letzten Jahrzehnten richteten ständig wachsende Populationen von Wildschweinen immer größere landwirtschaftliche Schäden an, woraufhin Entschädigungen in Höhe von hunderttausenden Euro gezahlt werden mussten. Wissenschaftler der Universität von Antwerpen und des Brüsseler Forschungsinstituts für Natur und Wald (INBO) haben eine neue drohnenbasierte Methode entwickelt, die eine schnelle, standardisierte und objektive Schätzung von Ernteschäden ermöglichen soll.

Sie basiert auf einer handelsüblichen Drohne, um Luftaufnahmen von umgegrabenen Feldern zu machen. Diese werden mit einem Algorithmus analysiert, der Flächen mit Schäden erkennt. 
Die Methode wurde so entwickelt, dass sie kostengünstig gegenüber den herkömmlichen Schätzmethoden und zugleich leicht anwendbar ist.

Mit einem an die Fernsteuerung angeschlossenen Smartphone lassen sich die Kameraaufnahmen der Drohne sehen. Die Schäden sind auf der Kamera deutlich zu sehen: In Maisfeldern drücken die Wildschweine den Mais nieder, wodurch in eigentlich grünen Feldern plötzlich Löcher mit geknickten Stängeln auftauchen. Auf Wiesen verursacht das Umwühlen einen deutlichen Farbkontrast zum Gras, da hier die Erde aufgebrochen wird.
Für jedes Feld werden viele Einzelaufnahmen mit 75 bis 85% Überschneidung gemacht. Die Fläche des Feldes wird dann mit Hilfe von objektbasierter Bildanalyse (OBIA) in beschädigte und unbeschädigte Gebiete eingeteilt. Der Algorithmus erreicht bei Maisfeldern eine Genauigkeit von 93%, bei Wiesen 94%.



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