Landwirte beklagen Verluste durch Kriegshandlungen – Geld für Aussaat fehlt

Agrarproduktion auf Vorkriegsniveau noch in weiter Ferne

Trotz der umfassenden militärischen Aggression Russlands mit einer Frontlänge von mehr als 2.000 Kilometern setzen die ukrainischen Landwirte ihre Arbeit unvermindert fort und bemühen sich darum, wieder ein Produktionsvolumen zu erreichen, das dem Vorkriegs- niveau entspricht. Das hat der Vorsitzende des Ukrainischen Agrarrats (UAC), Andriy Dykun, unterstrichen. Er wies darauf hin, dass der Agrarsektor seines Landes erheblich unter den Kriegshandlungen gelitten habe.

Nach vorläufigen Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums in Kiew habe die heimische Agrarbranche rund 30 Mrd. $ (30,4 Mrd. Euro) verloren, davon 4 Mrd. $ (4,06 Mrd. Euro) an direkten Verlusten durch zerstörtes und gestohlenes Eigentum und 22 Mrd. $ (22,3 Mrd. Euro) an entgangenen Gewinnen.

Deutlich zurückgegangen ist laut Darstellung des Verbandsvorsitzenden in diesem Jahr die Getreide- und Ölsaatenernte. Das Agrarressort schätze die Gesamtmenge auf rund 68 Mio. Tonnen; Dykun selbst rechnet hingegen nur mit etwa 60 Mio. Tonnen. Enorme Probleme sieht er für die Aussaatkampagne im nächsten Jahr. Die lange Blockade der Agrarexporte und die daraus resultierenden hohen Lagerbestände hätten dazu geführt, dass die lokalen Preise für Agrarerzeugnisse unter den Produktionskosten lägen. Deshalb fehlten den Landwirten vielfach die finanziellen Möglichkeiten für die Aussaat zur nächsten Ernte.


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