Niederlande: Landtechnik-Branche erwartet Umsatzeinbußen

70 Prozent der befragten Landtechnikhersteller, -importeure und -händler rechnen mit einem Umsatzrückgang um bis zu 30 Prozent

Auch die niederländischen Landtechnikhersteller, -importeure und -händler spüren die negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Wie die Branchen- vertretung Fedecom in Nieuwegein mit Verweis auf eine aktuelle Umfrage berichtete, klagten fast alle befragten Mitgliedsunternehmen vor allem über kräftig gestiegene Einkaufs preise. Außerdem träfen bestellte Maschinen, Teile und Komponenten häufig verspätet ein. Dies sei besonders ärgerlich für Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe, Lohnunternehmer sowie für die Verwalter von Naturschutzgebieten und Sportparks, die dadurch ihre Frühjahrsarbeiten nicht optimal erledigen könnten.

Laut Fedecom erwarteten 77 Prozent der befragten Unternehmen Steigerungen der Einkaufspreise für Maschinen, Komponenten und Teile von 10 Prozent bis 30 Prozent. Dazu würden neben dem Krieg in der Ukraine auch die höheren Energiekosten beitragen. Diese Probleme und auch die Lieferschwierigkeiten belasteten bereits die Beziehungen in der Vermarktungskette. Zudem verunsichere der Krieg potenzielle Endkunden bei ihren Investitionsplänen.

Die Kostensteigerungen können nach Einschätzung der Fedecom-Mitgliedsunternehmen wahrscheinlich nicht vollständig an die Endkunden weitergegeben werden. Deshalb rechneten 70 Prozent der Befragten mit einem Umsatzrückgang um bis zu 30 Prozent. Dabei hätten sich die Hersteller etwas pessimistischer als die Handelsunternehmen gezeigt, hob der Verband hervor.

Kostensteigerungen verteilen sich auf Vermarktungskette

Der Fedecom zufolge werden die Kostensteigerungen wohl unter dem Strich auf die gesamte Vermarktungskette verteilt. Darauf deuteten zumindest die rückläufigen Bruttomargen sowohl der Maschinenhersteller als auch der Händler in den vergangenen beiden Quartalen hin. Verbandsdirektor Gerard Heerink mahnte indes die Marktakteure, die in den Richtlinien des Verbandes verankerten Rechte und Pflichten in der Lieferkette mit gegenseitigem Respekt zu berücksichtigen. Nach Einschätzung von Experten sei davon auszugehen, dass die Marktstörungen bis ins Jahr 2023 anhalten dürften. 


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