Rekorde trotz Pandemie

Fünf Milliarden Euro Umsatz geknackt – Motorsägen- und Gartengerätehersteller wächst 2021 zweistellig – Höchstwerte auch bei Absatz, Produktion und Beschäftigtenzahl – Die Nachfrage profitiert von Gartenboom und Witterung – Besonders der Absatz von Akku-Geräten konnte gesteigert werden – Auch „Benziner“ im Plus

Stihl: Rekorde trotz Pandemie

Stihl Geräte liefen 2021 wie geschmiert – obwohl weltweit gestörte Lieferketten sowie gravierende Material-, Kapazitäts- und Personalengpässe die Marktversorgung erheblich erschwert hatten.

Stihl: Rekorde trotz Pandemie

Freude über Erfolg: Der neue Stihl Vorstandsvorsitzende Michael Traub konnte gleich mehrere Rekorde vermelden.

Die Stihl Gruppe ist im Geschäftsjahr 2021 zweistellig gewachsen und meldet einen Rekordumsatz in Höhe von 5,06 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 90 Prozent des Umsatzes erzielte die Unternehmensgruppe, die ihren Stammsitz in Waiblingen hat, im Ausland.

„Wir haben nicht nur einen Absatz- und Produktionsrekord erreicht, sondern erstmals in unserer 96-jährigen Firmengeschichte die 5-Milliarden-Euro-Umsatzmarke überschritten – trotz der enorm herausfordernden Rahmenbedingungen“, konnte der seit knapp drei Monaten amtierende Vorstandsvorsitzende Michael Traub gleich bei seiner ersten Bilanzpressekonferenz berichten.

Der 53-jährige gebürtige Schwabe und vierfache Familienvater hatte im Februar 2022 die Nachfolge von Dr. Bertram Kandziora, der kurz vor seinem 66. Geburtstag in den Ruhestand gewechselt war, als Vorstandschef angetreten.

Wie Traub berichtete, haben weltweit gestörte Lieferketten sowie gravierende Material-, Kapazitäts- und Personalengpässe die Marktversorgung erheblich erschwert. Doch Stihl habe dank einer vorausschauenden Planung weltweit auf Hochtouren produzieren und so die Kundinnen und Kunden bestmöglich mit Produkten beliefern können. Allerdings hätte Stihl in vielen Märkten bei intakten weltweiten Lieferketten noch weitaus mehr Geräte verkaufen können.

Neben einer Rekordmarke beim Umsatz konnte der Manager auch einen neuen Höchstwert bei der Zahl der Beschäftigten verkünden. So arbeiteten Ende 2021 weltweit annähernd 20.100 Menschen in der Stihl Gruppe, – das ist binnen Jahresfrist ein Plus von über zehn Prozent.

Zum Gewinn machte Traub der Unternehmenstradition folgend keine Angaben. Hier sei man aber gut unterwegs, was auch die hohen Investitionen der Gruppe belegten. Sie stiegen im Jahr 2021 um fast 17 Prozent auf 331 Millionen Euro, wovon 91,8 Prozent auf die internationalen Produktionsgesellschaften entfielen. Zudem ist die Gruppe mit einer stattlichen Eigenkapitalquote von knapp 70 Prozent solide aufgestellt.

Wachstum in allen Märkten

Der Trend, mehr im eigenen Garten und im eigenen Haus zu arbeiten und hochwertige Produkte für die Gartenarbeit zu erwerben, hielt auch 2021 weiter an. Insbesondere in Westeuropa und Nordamerika entdeckten viele Kunden neue Gestaltungsspielräume. Ungebrochen war auch der Trend zu Akku-Geräten, die laut Traub inzwischen einen Anteil von rund 19 Prozent am Gesamtabsatz haben. Gleichzeitig blieben Benzin-Produkte gefragt, deren Absatz ebenfalls über dem Vorjahresniveau lag. Dazu der neue Vorstandschef: „Für unsere Kundinnen und Kunden sind nach wie vor beide Antriebsarten relevant. Wir werden daher weiterhin intensiv in das Zukunftsfeld Akku investieren und unser Produktportfolio ausbauen, ohne bei Benzin auch nur einen Millimeter nachzugeben.“

Plus in Deutschland

Auch im deutschen Markt erzielte Stihl 2021 eine Absatz- und Umsatzsteigerung. „Die Nachfrage war hoch, bei Profis aus der Forstwirtschaft, dem Baugewerbe und dem Garten- und Landschaftsbau genauso wie bei Privatkundinnen und -kunden“, sagte Traub, dessen Angaben zufolge auch der Stihl Online-Shop Steigerungen im deutschen Markt erzielte. „Die starke Produktnachfrage traf im vergangenen Jahr auf eine dauerhaft angespannte Liefersituation, die sich im ersten Quartal dieses Jahres aufgrund der geopolitischen Lage nochmals verschärfte, sodass der Stihl Fachhandel sowie seine Kundschaft zum Teil lange auf bestellte Produkte warten musste.“

Investitionen in Transformation

Die Andreas Stihl AG & Co. KG, das deutsche Stammhaus, konnte 2021 den Wachstumskurs erneut fortsetzen und erzielte einen Umsatzrekord von 1,59 Milliarden Euro. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem Umsatzwachstum von 15,2 Prozent. Auch die Zahl der Beschäftigten stieg zum Ende des Jahres um über neun Prozent auf 5.748.

„Stihl befindet sich inmitten einer Transformation vom Maschinenbauunternehmen zum Mechatronik- und Softwareunternehmen“, sagte Vorstandschef Traub. Um die Transformation aktiv mitzugestalten, investiere das Unternehmen auch weiterhin verstärkt in die im Stammhaus konzentrierte IT-Infrastruktur sowie in Forschung und Entwicklung und beschäftige sich intensiv mit Zukunftsthemen wie Akku, Elektronik, Robotik, künstliche Intelligenz und E-Commerce.


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