Markttelegramm September 2020

Wie entwickeln sich die Märkte aus Sicht Ihrer Landwirte?

eilbote: Markttelegramm September 2020

➙ Weizen – stabil:

Die Geschäfte auf den hiesigen Märkten verlaufen schwungvoll. Vor allem Futterqualitäten sind gefragt. Teilweise sind Landwirte bereit, ihre Ernte zu aktuellen Konditionen zu vermarkten, teilweise wird noch gewartet. Auf den Terminmärkten zeigt sich ein leichtes Minus, nachdem die Ernteprognosen für Russland angehoben wurden.

➚ Raps – steigend:

Deutsche Landwirte haben eine gute Ernte eingefahren. In anderen EU-Ländern fiel die Ernte schlechter aus. Hiesige Ölmühlen fragen Ware aus Ländern wie der Ukraine, Kanada und Australien nach. Landwirte, die Raps lagern, können von steigenden Kursen profitieren.

➙ Milch – stabil:

Zyklusbedingt nimmt die Leistung der Milchkühe bis in den November hinein ab. Es werden wieder mehr Milchprodukte nachgefragt, die Preise ändern sich aber kaum. Händler gehen von keiner nennenswerten Erhöhung des Milchgelds aus. Das aktuelle Niveau reicht auf vielen Höfen nicht aus, um kostendeckend zu arbeiten.

➙ Schlachtrinder – stabil:

Im September steigt das Angebot an Schlachtvieh üblicherweise. Zugleich fragen Verbraucher verstärkt Rindfleisch über den Lebensmitteleinzelhandel und die Kantinen nach. Über diese beiden Absatzkanäle lassen sich die Umsatzeinbußen der Gastronomie aber nicht kompensieren.

➙ Schlachtschweine – stabil:

Seit Wochen verharrt der VEZG-Preis bei 1,47 Euro. Mittlerweile hat sich die Stimmung weiter erholt, ein leichter Anstieg der Kurse wäre denkbar. Das Angebot ist nicht besonders groß, Fleisch wird im Inland und auch in China nachgefragt. Sollte Corona keine Überraschungen bieten, so wäre ein leichtes Plus möglich.

➚ Ferkel – steigend:

Die Ferkelpreise haben sich in den vergangenen Wochen erstaunlich stabil gehalten. Das Angebot an Ferkeln verringert sich, was sich auch mit dem fortschreitenden Strukturwandel in der Sauenhaltung erklärt. Sollte Corona keine bösen Überraschungen bereithalten, so haben die Kurse Luft nach oben.

➘ Düngemittel – fallend:

Die Kurse sind zuletzt leicht angezogen, nun behaupten sich die Preise für Stickstoff auf dem erreichten Niveau. Die hiesigen Märkte sind Händlern zufolge sehr gut mit Ware versorgt. Dies können sich Landwirte bei Preisverhandlungen u.U. zu Nutze machen.

➚ Rohöl/Diesel – steigend:

Öl und Diesel sind weiterhin günstig zu bekommen. Wie sich die Dinge im laufenden US-Wahlkampf entwickeln, ist aber offen. Eine Einigung im Handelstreit zwischen den USA und China könnte die Preise anziehen lassen. Präsident Trump dürfte aber auch für andere Überraschungen gut sein, die die Kurse bewegen könnten.

 


Weitere Artikel zum Thema

weitere aktuelle Meldungen lesen