Signal wird gut nachgefragt

70 % der SAPOS-Daten im Juli von der Landwirtschaft abgerufen

In Sachsen nutzen die Bauern zunehmend den Satellitenpositionierungsdienst SAPOS, den der Freistaat kostenlos anbietet. Wie das Landwirtschaftsministerium in Dresden jetzt mitteilte, haben sich dafür in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 170 landwirtschaftliche Betriebe für die Nutzung registriert.

Der amtliche Dienst liefere in Echtzeit Korrekturdaten zu den Signalen von Navigationssystemen, was ein zentimetergenaues Navigieren ermögliche. So könnten zum Beispiel Traktoren sehr präzise gesteuert werden. Ressortchef Thomas Schmidt erklärte, dass mit dem Precision Farming Flächen kleinsträumig bewirtschaftet werden könnten, abgestimmt auf den genauen Bedarf an Nährstoffen und die Ertragserwartungen. „Zum Beispiel können Pflanzenschutzmittel viel gezielter eingesetzt und damit umweltschonender ausgebracht werden. Precision Farming bringt außerdem durch die Einsparungen an Betriebsmitteln, Arbeitszeit sowie Maschinenkosten für den Landwirt ökonomische Vorteile“, hob der Minister hervor.

Im Juli waren dem Agrarministerium zufolge 113 der insgesamt 401 Systemnutzer der Landwirtschaft zuzuordnen. Im selben Monat sei ein Rekord von in der Summe 875.000 Minuten SAPOS-Daten abgerufen worden; davon entfielen 70 % auf die Landwirtschaft. Der Dienst sei ein Gemeinschaftsprojekt der Vermessungsverwaltungen der Bundesländer. In Sachsen könnten Landwirte und landwirtschaftliche Dienstleister das Angebot seit einem Jahr kostenfrei nutzen. Die dort betriebenen 18 Referenzstationen empfingen und verarbeiteten kontinuierlich Daten der US-amerikanischen und russischen Satellitennavigationssysteme GPS und GLONASS. Damit würden Korrekturdaten berechnet, die der Nutzer – zusätzlich zu den direkt empfangenen Satellitensignalen – für eine hochgenaue Positionierung benötige.


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