Bei Zuckerrüben im praktischen Feldtest

Möglichkeiten einer nachhaltigen Unkrautbekämpfung werden wissenschaftlich untersucht

Das Pflanzenzuchtunternehmen KWS Saat SE will im kommenden Jahr die Leistungen von Robotern bei der Unkrautbekämpfung mit konventionellen Methoden vergleichen. Wie das Unternehmen jetzt mitteilte, werden die Untersuchungen vom Fachbereich Agrartechnologie der Universität Göttingen und dem Institut für Zuckerrübenforschung (IFZ) begleitet.

Getestet würden nach bisherigem Stand Roboter der Firmen Farmdroid, Bosch Deepfield Robotics und F. Poulsen Engineering. Feldroboter könnten mit Hilfe von Kameras Zuckerrüben von Unkraut unterscheiden oder bildeten schon bei der Aussaat den Ort des Samens digital ab, erläuterte KWS. Möglich seien die mechanische Unkrautbekämpfung und punktuelles Besprühen von Unkräutern mit Pflanzenschutzmitteln. Die aktuellen Lösungsansätze seien überaus vielfältig. Über die Vorteile der unterschiedlichen Systeme und ihren Einfluss auf die agronomischen Eigenschaften von Sorten würden die Versuchsreihen Aufschluss geben.

Laut dem KWS-Projektverantwortlichen Dr. Stefan Meldau sollen die Praxisvergleiche auch den Austausch und die Zusammenarbeit von Robotikherstellern, Züchtungsunternehmen und Landwirten fördern. „Innovative Lösungen sind sowohl im konventionellen Bereich als auch in der ökologischen Landwirtschaft gefragt. Insbesondere im ökologischen Zuckerrübenanbau führt die manuelle Unkrautbekämpfung jährlich zu hohen Kosten“, erklärte Meldau. Zudem sei es für viele Landwirte schwer, ausreichend Saisonkräfte zu finden, die per Handhacke die Unkräuter im Feld entfernten. Nach Angaben von KWS rücken angesichts der Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und der Verschärfung der Regeln für Pflanzenschutzmittel die Chancen einer nachhaltigen Bekämpfung von Unkräutern durch Roboter zunehmend in den Fokus.


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