Ungeachtet der jüngsten Unwetter und Überschwemmungen hat der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) seine Prognose zur diesjährigen Getreideernte angehoben. Er rechnet jetzt mit einem bundesweiten Aufkommen von insgesamt 41,80 Mio. Tonnen, während er im April von 41,23 Mio. Tonnen ausgegangen war. Maßgeblich dafür ist die höhere Flächenschätzung: Das Getreideareal taxiert der DRV jetzt auf 5,98 Mio. Hektar und damit um fast 72.000 Hektar größer als vor einem Monat. Er passte seine Zahlen der amtlichen Statistik an. Beim Ertragsmittel legte er nur 0,1 Tonnen darauf. Im Vergleich zur Vorjahresernte errechnet sich noch ein Minus von etwa 820.000 Tonnen oder 1,9 %.
Dagegen wurde die Vorhersage für die Winterrapsernte vom Raiffeisenverband gesenkt, und zwar um etwa 62.000 Tonnen auf 3,88 Mio. Tonnen; das wären 8,4% weniger als im Vorjahr. Seinerzeit waren von der schwarzen Ölfrucht 4,23 Mio. Tonnen eingebracht worden.
Die höhere DRV-Prognose der Getreideerzeugung ist hauptsächlich der Anpassung der Körnermaisfläche geschuldet. Diese wird jetzt im Einklang mit der amtlichen Schätzung auf 518.900 Hektar veranschlagt, während der Verband im April hier von nur 455.300 Hektar ausgegangen war. Trotz leichter Senkung der Ertragserwartung wird deshalb jetzt mit 4,53 Mio. Tonnen eine um gut 520.000 Tonnen höhere Körnermaisernte als noch im April erwartet. Damit würde das Ergebnis von 2023 leicht übertroffen.
Jeweils leicht angehoben hat der Raiffeisenverband seine Vorhersage für die Weizen- und Gerstenproduktion. Beim Weizen rechnet er jetzt mit insgesamt 20,32 Mio. Tonnen; das sind etwa 150.000 Tonnen mehr als im April erwartet, aber noch 1,2 Mio. Tonnen weniger als 2023 geerntet. Die Vorhersage für die Gerste wurde um 75.500 Tonnen auf 11,17 Mio. Tonnen erhöht, womit die vorjährige Erntemenge um fast 180.000 Tonnen übertroffen würde.