Der Darlehensbestand der Rabobank für Privatkunden im Lebensmittel- und Agrarsektor (F&A) hat sich im ersten Geschäftshalbjahr 2020 im Gegensatz zur Entwicklung der übrigen Sektoren des Kreditportfolios erhöht.
Der Geschäftsbericht des international tätigen Finanzinstituts weist für die F&A-Kredite am 30. Juni 2020 gegenüber dem 31. Dezember 2019 eine Zunahme um 1,1 Mrd. Euro oder 1 % auf 108,3 Mrd. Euro aus, während sich das Portfolio für die übrigen Sektoren um 3,6 Mrd. Euro oder 1,2 % auf insgesamt 307,1 Mrd. Euro verkleinerte. In den Niederlanden erhöhten sich die Verbindlichkeiten der F&A-Kunden um 500 Mio. Euro oder 1,1 % auf 38,4 Mrd. Euro. Gleichzeitig wuchsen die im Ausland vergebenen Branchendarlehen um 600 Mio. Euro oder 0,9 % auf 69,9 Mrd. Euro.
Der Vorstandsvorsitzende der Bank, Wiebe Draijer, begründete diese Entwicklungen mit dem strategischen Fokus seines Unternehmens auf den F&A-Sektor. Die Geschäftsführung weist allerdings darauf hin, dass das Kreditportfolio vor allem bei dieser Branche durch die Auswirkungen des Klimawandels beeinträchtigt werden könnte, und zwar durch Trockenheit, Brände, Überschwemmungen und Stürme. Außerdem könnten sich die gesetzlichen Vorgaben für den Agrarsektor als Reaktion auf den Klimawandel ändern. Diese Risiken würden eine immer wichtigere Rolle bei der Kreditvergabe und beim Darlehensmonitoring spielen. Darüber hinaus dürfte die restriktive Stickstoffpolitik der niederländischen Regierung die „Qualität“ der von den Milchviehhaltern in Anspruch genommenen Kredite beeinträchtigen.