„Ein Mähdrescher wiegt so viel wie 22 Nilpferde“

Carbon-Leichtbau für Landmaschinen und XXL-Bauteile – Auftakt-Workshop „PFH TRANSition“

Projekt TRANSition: „Ein Mähdrescher wiegt so viel wie 22 Nilpferde“

Rund 40 Unternehmensvertreter und Wissenschaftler nahmen an der Veranstaltung am PFH Hansecampus Stade teil.

Das Projekt TRANSition der PFH Private Hochschule zielt darauf ab, Synergien zwischen Unternehmen der Windenergie-, Landtechnik- und CFK-Branche herzustellen und so die Wirtschaft im Elbe-Weser-Dreieck zu stärken. Am Donnerstag, dem 7. März, fand nun der erste Workshop am PFH Hansecampus Stade statt, bei dem sich Unternehmensvertreter aus den genannten Branchen untereinander sowie mit Forschern und den Experten des hochschuleigenen ZE Zentrum für Entrepreneurship austauschen konnten.

Windenergieanlagenbauer und Zulieferer aus dem Elbe-Weser-Raum, bekannte Hersteller von Landmaschinen und Carbontechnik-Unternehmen aus dem CFK Valley Stade brachten sich ebenso wie ingenieurwissenschaftliche Professoren und Entrepreneurship-Spezialisten der Hochschule in den Dialog ein. Außerdem zählten leitende Mitarbeiter des Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zu den rund 40 Teilnehmern.

„Im Jahr 1960 wog ein selbstfahrender Mähdrescher so viel wie drei Nilpferde, im Jahr 2019 bringen moderne Mähdrescher mit vollem Korntank das Gewicht von 22 Nilpferden, nämlich rund 33 Tonnen, auf die Waage“, veranschaulichte PFH-Mitarbeiterin Sarah Herzog zu Beginn des Workshops. Aus dem hohen Gewicht resultieren immer häufiger Probleme bei der Straßenzulassung und verdichtete Ackerböden. Vor komplexen Herausforderungen stehen auch die Hersteller von Windkraftanlagen. Der Rotordurchmesser von Offshore-Windrädern ist mittlerweile so groß wie die addierte Spannweite zweier A380-Flugzeuge. Für die Montage solcher XXL-Bauteile sind intelligente Lösungen gefragt. Hier könnten die Erfahrungen mit Leichtbau und Automatisierung aus anderen Branchen helfen.

Mit der Vision eines „Ökosystems für Innovationen“ zeigte Herzog auf, wohin der Austausch führen könnte.

Gemeinsam an Innovationen arbeiten

In einer sich schnell verändernden Welt fällt es Unternehmen immer schwerer, von innen heraus mit eigenen Erfindungen, neuen Techniken und Methoden Schritt zu halten. Viel effektiver ist es, wenn große Konzerne, Mittelständler und kleine Start-ups, Forschungseinrichtungen, Politik und Gesellschaft gemeinsam an Innovationen arbeiten. Wie Kooperationsprojekte zwischen Industrie und Forschung in der Praxis gelingen können, beschrieb denn auch Jan Stüve vom DLR Stade in einem der weiteren Impulsvorträge. Neben ihm stellten Christian Möller (IFAM), Lennart Finger (CTC Stade) sowie die Studenten Malte Blask und Nick Neubert (PFH Hansecampus Stade) CFK-Praxisanwendungen und Forschungsergebnisse vor. Das Plenum quittierte jeden Vortrag mit detaillierten technischen Nachfragen und machte so deutlich, dass man voneinander lernen kann und möchte.

Anschließend fanden sich die Teilnehmer beim so genannten „World Café“ in wechselnden Arbeitsgruppen ein, um spezifische Fragestellungen rund um den CFK-Einsatz, Automatisierung und Innovationsmanagement zu diskutieren. „Insbesondere der branchenübergreifende Austausch hat für die Unternehmen großes Innovationspotenzial. Dazu haben wir sehr positive, zum Teil begeisterte Rückmeldungen nach der Veranstaltung erhalten“, resümiert PFH-Mitarbeiterin Annette Fahrendorf, die wie Herzog ausschließlich für das TRANSition-Projekt tätig ist.

„Im nächsten Schritt werden wir die Ergebnisse nun detailliert auswerten und daraufhin die weiteren Aktivitäten planen“, so Fahrendorf weiter.


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