„Auf zur Zielgruppe“ – neue Wege im Recruiting

Wenn Auszubildende für das neue Lehrjahr oder andere Nachwuchskräfte gesucht werden, sieht man in den Gesichtern der Personalverantwortlichen mitunter tiefe Sorgenfalten. Die Schere zwischen offenen Lehrstellen und Bewerberzahlen geht in vielen Berufsfeldern immer stärker auseinander. Aber es gibt Wege, um die Chance auf ein erfolgreiches Recruiting erhöhen zu können!

Personal: „Auf zur Zielgruppe“ – neue Wege im Recruiting

Nach wie vor bieten Praktika eine gute Gelegenheit, sich als potentieller Ausbildungsbetrieb zu präsentieren.

1. Auf zur Zielgruppe

Und zwar sowohl digital als auch analog. Unternehmen müssen sich und ihre Ausbildungsangebote digital in den Netzwerken und Portalen präsentieren, in denen sich die Zielgruppe bewegt. Das sind insbesondere YouTube und Instagram, aber nach wie vor auch noch immer Facebook. Flankiert werden diese „Klassiker“ von neueren Tools wie Snapchat, Tiktok und Messenger-Diensten wie WhatsApp. In der analogen Welt sind es Veranstaltungen und Events, bei denen sich Schülerinnen und Schüler über Ausbildungsbetriebe und -berufe informieren können. Hier glänzen Unternehmen, die aktuell Auszubildende dabei haben, um sich mit Besuchern zu ihren Eindrücken und Erfahrungen austauschen zu können. Hilfreich können auch Kooperationen mit Schulen sein, bei denen Unternehmen sich neben fachlichen Themen auch als potenzielle Ausbildungsbetriebe präsentieren können.

2. Einblicke gewähren

Keine neue Erfindung, aber eben auch kein alter Hut ist das Angebot von Praktika. Wer diese neben den üblichen mehrwöchigen Schulpraktika der mittleren Schuljahrgänge proaktiv auch in Ferienzeiten anbietet, kann wertvolle Kontakte knüpfen. Dabei gilt es, aber den Praktikanten auch tatsächlich Einblicke in den Berufs- und Ausbildungsalltag zu bieten. Wer sie als Belastung empfindet und tagelang am Kopierer oder in der Teeküche parkt, verschenkt seine Chance. Idealerweise hat man eine Person, die sich um die Praktikanten kümmert, sie in den Alltag wertschätzend einbindet und das Praktikum so zu einer positiven Erfahrung werden lässt.

3. Perspektiven bieten

Unternehmen, die eine hohe Übernahmequote nach dem Ausbildungsabschluss haben, sollten diese Information nicht verstecken, sondern proaktiv präsentieren. Zudem ist es hilfreich, von Beginn an mögliche Entwicklungsperspektiven im Unternehmen aufzuzeigen (z.B. Förderung des Besuchs einer Technikerschule oder anderer Weiterbildungen).

4. Attraktiver und informativer Online-Auftritt

Aus dem Leben der Generation Z ist das Mobiltelefon nicht mehr wegzudenken. Wer sie erreichen will, muss seine Website für die mobile Nutzung optimieren. Als zentrale Informationsquelle sollte sie nicht nur die schlichte Stellenausschreibung beinhalten. Um sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb präsentieren zu können, muss ein Karrierebereich Informationen zum Unternehmen, zum Ablauf des Bewerbungsverfahrens und den Ausbildungsberufen beinhalten. Hilfreich können auch kleine Videos sein, in denen Auszubildende ihren Aufgabenbereich vorstellen und ihre Erfahrungen teilen. Berichte über erfolgreiche Azubi-Projekte, Austauschprogramme und ähnliches, was ein Unternehmen von anderen abhebt und dadurch besonders macht, runden den Online-Auftritt ab.

5. Hürden niedrig halten

Ein neuer Trend im Recruiting von Auszubildenden ist der Verzicht auf das Bewerbungsanschreiben. Diese Entwicklung kommt jenen entgegen, deren Talent nicht im Ausdrucksvermögen liegt, sondern andere, für den Ausbildungsberuf vielleicht deutlich relevantere Bereiche abdeckt. Für diese Personen ist es eine große Erleichterung, sich nicht mit einem Anschreiben abmühen zu müssen, sondern die Bewerbung schneller und einfacher auf den Weg bringen zu können.

Fazit: Wer erfolgreich Auszubildende und Nachwuchskräfte rekrutieren will, muss sich mit seiner Zielgruppe sowie ihren Eigenheiten und Erwartungen intensiv beschäftigen und sie dort abholen, wo sie steht. Das heißt nicht, dass man den Nachwuchs in Watte packen und „betüddeln“ muss, sondern nur, dass man ihm wertschätzend und aufmerksam begegnet.


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