Durchschnittliche Getreideernte erwartet – Trockenheit bremst

Rapsaufkommen der Ernte 2020 von Marktexperten nach unten korrigiert

Neueste Ernteschätzung: Durchschnittliche Getreideernte erwartet – Trockenheit bremst

Auf 3,3 Mio. Tonnen schätzt man die Rapsernte 2020. 2019 waren es lediglich 2,8 Mio. Tonnen.

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine Schätzung für die diesjährige Rapsernte leicht nach unten korrigiert. Hatte man im März bundesweit noch ein Rapsaufkommen von 3,4 Mio. t für möglich gehalten, sollen es jetzt doch nur 3,3 Mio. t sein. Das wäre aber immer noch deutlich mehr als die 2,8 Mio. t Raps, die 2019 von deutschen Feldern geholt wurden. Der Raps hat nach Beobachtung des DRV punktuell unter Nachtfrost gelitten und seinen Vegetationsvorsprung dadurch zumindest teilweise eingebüßt. Dazu kommen regional Insektenschäden, sodass sich bei der Ölfrucht ein insgesamt sehr heterogenes Bild zeigt.

Die Getreideernte 2020 taxiert der Raiffeisenverband trotz der zuletzt ungünstigen Witterungsbedingungen wie schon im März auf gut 45 Mio. t, was einem im langjährigen Vergleich durchschnittlichen Ergebnis entsprechen würde. Das trockene und teilweise sehr warme Wetter der vergangenen Wochen habe die Wasservorräte in den Böden schwinden lassen, heißt es in der letzte Woche veröffentlichten zweiten DRV-Ernteschätzung für 2020. Seien Anfang März noch viele Äcker aufgrund starker Niederschläge unbefahrbar gewesen, habe sich die Situation fast flächendeckend umgekehrt. Die zweite Aprilhälfte sei nun insbesondere für die weitere Entwicklung von Wintergerste und Raps entscheidend.

Mit 22,7 Mio. t wird der Winterweizen auch in diesem Jahr wieder rund die Hälfte der deutschen Getreideernte ausmachen. Obwohl man beim DRV davon ausgeht, dass die Hek-tarerträge um mehr als 5 % höher ausfallen als 2019, dürfte die Erntemenge an Winterweizen nach aktuellem Stand um 2,1 % unter dem Vorjahresniveau liegen. Der Grund dafür ist eine witterungsbedingt um mehr als 7 % kleinere Anbaufläche. Die Wintergerste wird vom DRV mit knapp 9,7 Mio. t auf Vorjahresniveau prognostiziert. Bei der Sommergerste könnte es um 6,1 % auf 1,9 Mio. t nach oben gehen, was angesichts einer nahezu gleichbleibenden Anbaufläche ausschließlich höheren Hektarerträgen geschuldet ist.

Gewinner in der Fruchtfolge könnte dem DRV zufolge in diesem Jahr der Roggen sein. Mit gut 3,8 Mio. t wird die Erntemenge voraussichtlich um knapp 18 % über dem Vorjahresergebnis liegen. Maßgeblich für diesen Sprung sind eine um 5,4 % ausgedehnte Anbaufläche sowie um 11,8 % höher angesetzte Durchschnittserträge.


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