Hans-Ulrich Hege ist verstorben

Der Pionier der Feldversuchstechnik wurde 92 Jahre alt

Nachruf: Hans-Ulrich Hege ist verstorben

Hans-Ulrich Hege entwickelte mit seinem Unternehmen 1963 den ersten Parzellenmähdrescher.

Am 4. Februar 2021 ist Dr. h. c. Hans-Ulrich Hege im Alter von 92 Jahren verstorben. Mit der Familie trauern die Mitarbeiter der Zürn Harvesting GmbH & Co. KG. Mit Hege verliert die deutsche Landwirtschaft einen bedeutenden Saatzüchter und einen Pionier der Feldversuchstechnik.

Im Jahr 1954 trat Hege in das elterliche Saatzucht-Unternehmen in Hohebuch bei Schwäbisch Hall ein und übernahm dessen Leitung. Das Landmaschinenwerk wurde inzwischen von dem Unternehmen Zürn aus Schöntal-Westernhausen übernommen, die Saatzucht Dr. Hege besteht weiterhin unter dem angestammten Namen. Während seiner Tätigkeit als Saatzüchter stellte Hege immer wieder die fehlende Mechanisierung bei der Parzellenernte fest. Mangels technischer Angebote entwickelte er selbst im Rahmen der Züchtung von Winterweizensorten 1963 den ersten Parzellenmähdrescher.

Heges Erfindung aus Hohenlohe revolutionierte dabei das weltweite landwirtschaftliche Feldversuchswesen tiefgehend. Denn damit gelang es erstmals, maschinell und vor allem kornsauber – also ohne Vermischung von Sorten – Versuchs-Parzellen zu beernten.

Nach der Wiedervereinigung engagierte sich der Saatzüchter als neuer Inhaber der MDW Mähdrescherwerke Singwitz bei Bautzen. Hier entwickelte das Unternehmen mit dem „Arcus“ einen komplett neuen Mähdrescher-Typ, der seinerzeit schon eine Ernteleistung bis zu 65 Tonnen pro Stunde schaffte. Später verkaufte Hege den Betrieb an Case IH.

Im ehemaligen Hege Landmaschinenwerk in Hohebuch fertigt heute die Zürn Harvesting GmbH & Co. KG ein umfassendes Produktprogramm rund um die Parzellentechnik.

Heges Leidenschaft für die Pflanzenzucht und den Maschinenbau fand weltweit Auszeichnungen und Würdigungen. Zusammen mit seiner Frau Magdalene lebte er in Hohebuch, Baden-Württemberg.


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