Verbrauchermonitor geht an den Start

Verbraucherindex soll die Entwicklung des Vertrauens der Bevölkerung in die Landwirtschaft abbilden

Die Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät der Universität Kiel wird künftig im Auftrag des Forums Moderne Landwirtschaft (FML) regelmäßig ein Monitoring durchführen, um zu erfahren, wie die deutsche Bevölkerung die moderne Landwirtschaft wahrnimmt und was die Gemütslage der Bürger dazu maßgeblich beeinflusst. Im März gaben die Hochschule und das Forum den Startschuss für den „Verbrauchermonitor Moderne Landwirtschaft“, der vierteljährlich erscheinen wird.

Laut Forum soll anhand eines Indexes ausgewiesen werden, wie sich das Vertrauen der Bevölkerung in die moderne Landwirtschaft im Zeitverlauf entwickelt. Der Index analysiere die Einstellung anhand verschiedener Faktoren und Dimensionen.

Darüber hinaus könnten Ereignisse herausgearbeitet werden, die das Verhältnis der Bevölkerung zur Landwirtschaft besonders beeinflussten. Grundlage für den Index bildeten Online-Befragungsdaten, die gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey erhoben würden.

Das Image der modernen Landwirtschaft wird dem FML zufolge als mehrdimensionales Konstrukt konzipiert, das unter anderem auf Themen wie Tierwohl, Ackerbau, Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Technologie basiert. Der Index befinde sich noch im Aufbau, zeige aber schon jetzt, dass das Image der modernen Landwirtschaft messbar und mehrdimensional sei.

In der nun vorliegenden ersten Ausgabe des Verbrauchermonitors wurde laut Forum ermittelt, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie aus Sicht der Bevölkerung langfristig auf die Landwirtschaft in Deutschland haben könnte. Dabei gaben 43 Prozent an, dass sie sich weniger Importe und mehr heimisch produzierte Lebensmittel wünschen. Die Ansicht, dass die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung immer wichtiger wird, teilen 40 Prozent der Befragten.

Zudem gehen dem FML zufolge 22 Prozent davon aus, dass die Pandemie bessere Arbeitsbedingungen für Saisonarbeiter schaffen wird. Jeder Vierte geht davon aus, dass der Landwirt als Versorger wieder ein größeres Ansehen erlangen wird.

Im Rahmen der Sonderthemen des Verbrauchermonitors Landwirtschaft wurde auch die kritische Haltung vieler Verbraucher gegenüber der Landwirtschaft abgefragt. Hier räumten 52 Prozent der Befragten ein, ein zu geringes Wissen über die Landwirtschaft zu haben. Rund 43 Prozent waren der Meinung, dass die Medien vorrangig Missstände der Landwirtschaft aufzeigten, und 41 Prozent glaubten, dass das Wissen über die Nahrungsmittelherstellung zu gering sei. Ferner waren 31 Prozent der Ansicht, dass die kritische Einstellung zur Landwirtschaft an der negativen öffentlichen Darstellung durch Nichtregierungsorganisationen liege.

Auf die Frage, welche Aussagen Verbraucher mit einem modernen Landwirt verbinden, gaben 63 Prozent an, dass dieser vor allem auf das Wohl seiner Tiere achte. Ein Anteil von 56 Prozent geht davon aus, dass ein moderner Landwirt seine Böden nachhaltig bearbeitet, und 41 Prozent sagen, dass moderne Landwirtinnen und Landwirte ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft sind. Zudem gaben 39 Prozent der Probanden an, dass ihrer Meinung nach ein moderner Landwirt innovative Technologie nutzt.


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