Markttelegramm September 2022

Wie entwickeln sich die Märkte aus Sicht Ihrer Landwirte?

eilbote: Markttelegramm September 2022

➙ Weizen – stabil:

Die Exporte aus der Ukraine verlaufen bislang zufriedenstellend und drücken auf die Preise. Diese Versorgung von Putins Gnaden ist nur wenig verlässlich. Die Ernte liefert bislang gute Ergebnisse. Insgesamt wenig Handel, da sich Einkäufer jetzt ungern binden wollen.

➘ Raps – fallend:

Die Nachrichten über die globale Entwicklung der Bestände sorgen für Entspannung. Deutschland kann sich über eine Rekordernte freuen. Allerdings wird kassa wenig Ware gehandelt. Die Kurse werden zunächst noch etwas nachgeben müssen.

➙ Milch – stabil:

Bei hohem Preisniveau präsentieren sich die Milchmärkte uneinheitlich. Das Bundesgemelk sinkt, was für die Saison üblich ist. Verbraucher halten sich mit der Nachfrage mittlerweile leicht zurück, die Preise bleiben aber stabil. Vieles hängt nun an den weiteren Entwicklungen in der Ukraine.

➘ Schlachtrinder – fallend:

Die Dürre sorgt für verringerte Futtervorräte auf den Betrieben. Deshalb werden nun vermehrt Kühe zur Schlachtung vermarktet. Dies drückt auf die Kurse. Bei Bullen stützt das geringe Angebot die Preise, hier sorgt man sich um eine krisenbedingt abgeschwächte Nachfrage nach Edelteilen.

➚ Schlachtschweine – steigend:

Das Angebot an schlachtreifen Partien sinkt weiter. Parallel dazu zog die Nachfrage nach Fleisch mit dem Ende der Ferien stärker als erwartet an. Zudem könnte bald wieder mehr Fleisch in Richtung Korea und China geliefert werden. Die Kurse decken die Kosten der Mäster bei Weitem nicht.

➚ Ferkel – steigend:

Steigende Schweinepreise bieten den Ferkelkursen Unterstützung. Angesichts der gestiegenen Produktionskosten wären weitere Preissteigerungen notwendig. Letztlich bleiben Ferkelproduzenten wie allzu oft Preisnehmer und hängen an den Entwicklungen der Fleischmärkte.

➙ Düngemittel – stabil:

Die Kurse für zentrale Düngemittel befinden sich nach wie vor auf einem hohen Niveau. Zuletzt sind die Kurse aber leicht gebröckelt, was angesichts der direkten Abhängigkeit von den Entwicklungen in der Ukraine aber nur eine Momentaufnahme ist. Landwirte werden hohe Preise akzeptieren müssen.

➘ Rohöl/Diesel – fallend:

Die Sorge um eine globale Rezession übt Druck auf die Kurse für Öl aus. Gleiches gilt für China, das seine Importe für das schwarze Gold gedrosselt hat. Zudem wollen die Saudis mehr Öl fördern. Die Kurse sollten nun fallen, an meiner Tankstelle war davon zu Redaktionsschluss aber nur wenig zu spüren.


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