Mähdrusch – Fit in die Ernte

Wartung und Vorbereitung des Mähwerkes: Praxistipps für die Schnittkomponenten

: Mähdrusch – Fit in die Ernte

Der Beitrag des Mähsystems bzw. des gesamten Schnittsystems zur Gesamtleistung eines Mähdreschers ist hoch. In der Praxis wird diese Tatsache jedoch häufig vernachlässigt. Solange keine Teile brechen, werden Messerklingen und Mähfinger oft länger als ratsam gefahren, mit negativen Folgen: Verschlissene und falsch eingestellte Schneidwerkelemente am Mähdrescher verschlechtern das Arbeitsergebnis und erhöhen die Gefahr von Verlustzeiten durch stockenden Gutfluss, Vibrationen und langsamere Fahrgeschwindigkeiten. Die schlimmsten Folgen sind Stillstandzeiten durch Brüche und Reparaturen auf dem Feld. Da machen sich Investitionen in vorbeugende Wartung und Ersatzteile besonders bezahlt.

In jedem Mähsystem erbringen besonders diese vier Komponenten zusammen Höchstleistungen: Messerklingen bzw. Mähmesser – Messerführung – Mähfinger – Messerantrieb.

Man muss immer das Gesamtsystem Schnitt betrachten. Ist eine Komponente verschlissen, dann werden die anderen stärker gefordert, der Krafteinsatz seitens des Messerantriebs steigt. Die Empfehlung, das Schnittsystem besser zu warten, gilt für Schmiedesysteme wie auch für Schumacher Mähsysteme. Die Ausprägung und Beurteilung von Verschleiß sind an den Mähsystem-Typen verschieden, da die Systeme unterschiedlich ausgestattet sind und arbeiten.

Schumacher Mähsystem und Schmiedesystem: Zwei Schnittkonzepte für die Ernte

Weltweit sind hauptsächlich zwei unterschiedliche Mähsystemtypen an Mähdrescher-Schneidwerken im Einsatz: Das Schumacher Mähsystem und sogenannte Schmiedesysteme. Diese unterscheiden sich vor allem in der Beschaffenheit des Mähfingers, des Schnitts und der Messerführung.

Das Schumacher Mähsystem EasyCut II besteht für alle Schneidwerkstypen weltweit aus den gleichen standardisierten Komponenten. Diese sind untereinander kompatibel. Zudem kann das Schumacher Mähsystem an Schneidwerke, bei denen es nicht von Herstellerseite aus serienmäßig eingebaut ist, nachgerüstet werden.

Schumacher Mähsystem EasyCut II: Weltweit gleiche Komponenten

Schmiedesysteme unterscheiden sich in der Form der Mähfinger und Druckdaumen von Hersteller zu Hersteller und sind spezifisch an die jeweilige Mähdreschermarke gebunden. Eine Kompatibilität von Maschine zu Maschine ist bei Schmiedesystemen nicht gegeben.

Technisch basiert der Schumacher Schnitt auf dem Stahlmähfinger, der sowohl mit der Unter- als auch Oberlippe der Mähfinger an der Winkelschiene verschraubt ist und somit eine sehr hohe Stabilität sowie eine obere und untere Gegenschneide hat. Der Schnitt des Mähmessers erfolgt abwechselnd an der oberen und unteren Fingerlippe, wozu die Messerklingen abwechselnd oben- und untenschneidend montiert sind – der sogenannte Schumacher Wechselschnitt. Diese Anordnung in Kombination mit der Messerführung aus Führungsplatten und kugelgelagerter Rollenführung ergeben, so der Hersteller, einen stabilen, ruhigen Messerlauf auch unter schweren Bedingungen. Zudem ist das EasyCut II System wartungsarm. Einmal montiert, kann man das System ohne weitere Einstellungen während des Ernteeinsatzes fahren.

Schmiedesysteme

Die oben offenen Mähfingerlippen der Schmiedesysteme können bei Schadeinwirkung eher abbrechen. Dieses Schadbild ist leicht zu erkennen. Die Messer in Schmiedesystemen schneiden immer unten, d.h. sie sind alle gleich montiert. Zur Stabilisierung des Mähmessers werden Druckdaumen/Niederhalter eingesetzt, die das Messer gegen die Scherkräfte im Schnitt gerade halten. Diese Druckdaumen sind starr und erfahren durch die Messerbewegung einen ständigen Verschleiß. Ein Nachstellen der Druckdaumen während des Ernteeinsatzes ist daher regelmäßig erforderlich.

Aufgrund der unterschiedlichen Bauweisen und Schnittkonzepte zeigen die Systeme auch unterschiedliche Verschleiß- und Schadsymptome. Der Beitrag zeigt im Folgenden die wichtigsten Tipps auf, um eine sachgerechte Diagnose über den Zustand des jeweiligen Mähsystems und die richtigen Wartungsmaßnahmen für den kommenden Ernteeinsatz durchführen zu können.

Generell gilt: Bei natürlichen Verschleißsymptomen von Messerklingen, wie abgenutzte Zähne, Brüche oder Riefen, sollte mit einem Austausch nicht allzu lange gewartet werden. Sparmaßnahmen an dieser Stelle haben negative Einflüsse auf die Schnitt- und Flächenleistung im Mähdrusch.

: Mähdrusch – Fit in die Ernte

Besonderheiten im Schumacher Mähsystem EasyCut II

: Mähdrusch – Fit in die Ernte

Besonderheiten bei Schmiedesystemen

: Mähdrusch – Fit in die Ernte

Fazit

Mit einer intensiven Wartung und dem rechtzeitigen Austausch der Ersatzteile kann die Leistung des Schneidwerks deutlich verbessert werden. Es empfiehlt sich, bei Ersatzteilen auf Qualität und Passgenauigkeit zu achten. Ersatzteile der OEM sowie der Spezialisten sind stets mit dem entsprechenden Logo geprägt. Nur für solche Teile kann auch der technische Service der Hersteller sowie die Beratung angefordert werden. Sind alle Komponenten gewartet und sauber aufeinander abgestimmt, erhöht sich die Schnittleistung sowie die Schnittqualität. Das ist die beste Voraussetzung für hohe Flächen- und Durchsatzleistungen im Mähdrusch.


Weitere Artikel zum Thema

weitere aktuelle Meldungen lesen