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Lemken-Geschäftsführer Anthony van der Ley.
Mit der Einführung der Rubin 10 in Kombination mit der Seed Hub baut Lemken eigenen Angaben nach seine gute Marktposition in Frankreich aus. Für das zweite Halbjahr erwartet das Familienunternehmen weiteres Wachstum in diesem Markt.
Der Absatz von aufgesattelten Kurzscheibeneggen in Frankreich wächst stark. Lemken hat den Rubin 10-Modellnachfolger jetzt um eine Kombinationsmöglichkeit für die Zwischenfruchtsaat ergänzt. Für höhere Stand- und längere Einsatzzeiten setzt Lemken für die Rubin 10 auf DuraMaxx Scheiben mit nochmals höherer Härte und größerem Durchmesser (645 mm). Kombiniert mit der Zwischenfrucht-sämaschine Seed Hub bietet die Rubin 10 jetzt die Möglichkeit, die Stoppelbearbeitung direkt für die Zwischenfruchtsaat zu nutzen und damit einen Arbeitsgang einzusparen. Einzelne Teilbreiten, die mittels Gebläse und mit Prallblechen angesteuert werden, ermöglichen eine absolut exakte Saatgutausbringung auch bei starkem Wind.
Die Zulassungszahlen bei gezogenen Kurzscheibeneggen in Frankreich haben sich gemäß dem Branchenverband AXEMA im letzten Jahr mehr als verdoppelt und weiteres Wachstum wird erwartet. Lemken hat seinen Marktanteil von über 25 % gegenüber dem Wettbewerb weiter ausgebaut.
eilbote: Wie hoch ist der Markt für gezogene Kurzscheibeneggen in Stückzahlen gesamt in Frankreich?
Anthony van der Ley: Im Jahr 2019 meldeten die Hersteller gemäß AXEMA Economic Report 2008 verkaufte gezogene Kurzscheibeneggen. 2018 waren es 748 gezogene Kurzscheibeneggen. Allerdings, unter den 2008 Registrierungen in 2019 (+ 268 %) gab es wahrscheinlich viele Lagerbestandsgeräte aus früheren Jahren, teilweise bei den Händlern, teilweise Endkundengeräte, die fälschlicherweise bisher nicht registriert waren.
Welche Geräte boomen aktuell noch in Frankreich?
Der Trend für Hacktechnik mit Kameraführung wird immer stärker und durch Fördergelder von 40 bis 60 % stark unterstützt. Lemken ist dabei mit seiner Tochtergesellschaft Steketee in der Lage, hier sehr gute Produkte anzubieten. Ebenfalls wird derzeit viel im Bereich Sätechnik investiert.
Wie hoch ist der Umsatzanteil Lemken Frankreich 2019, was erwarten Sie 2020? Wie bewerten Sie die aktuelle Stimmung der Landwirte dort?
Frankreich ist für Lemken stärkster Exportmarkt, der mit einem deutlichen Zuwachs von 26 % im Jahr 2019 für 15 % des Gesamtumsatzes steht.
Die Gesundheitskrise und ihre Eindämmung werden zweifellos ihre Spuren in der Landtechnik hinterlassen. Obwohl die Landmaschinenbetriebe in Frankreich geöffnet blieben, um die Landwirte möglichst durchgehend zu betreuen, ging der Umsatz in der ersten Jahreshälfte zurück. Die Erholung variiert je nach Region und Tätigkeitsbereich der Landwirte und hängt zudem von der Qualität und Quantität der Ernte 2020 ab.
SEDIMA, der Verband der Landmaschinenhändler, berichtet für April, als die nationale Wirtschaft zum Stillstand kam, über einen Umsatzrückgang von mehr als 25 % beim Verkauf von Landtechnik und mehr als 15 % beim Verkauf von Ersatzteilen und Werkstattservice. Zu berücksichtigen sind auch die Lieferverzögerungen, von denen Maschinen und Teile betroffen waren. Im Durchschnitt schnitt aber der Agrarsektor besser ab als die übrige Industrie oder der Automobilsektor. Lemken konnte dauerhaft liefern und meistens ohne große Verzögerung, was uns zugutekommt.
Die Sommerernte 2020 ist in Frankreich nun zu Ende. Die Erträge sind sehr heterogen und zeigen folgende Trends: Die Wintergerste sank gegenüber 2019 im Durchschnittsertrag um 7,9 dt/ha.
Die Rapsproduktion sank um 3,7 % gegenüber 2019 und sogar um 35 % im Vergleich zu 2015 bis 2019. Weizen erzielte einen durchschnittlichen Ertrag von 71,1 dt/ha, ein Minus von 10,2 % gegenüber 2019. Die Stimmung ist daher nicht sehr euphorisch.
Stellen Sie auf der SIMA aus?
Für die sicherlich bedeutsame Messe SIMA sind wir Stand heute angemeldet und würden uns sehr freuen, wenn wir endlich vor Fachpublikum unsere neuesten Entwicklungen präsentieren könnten. Allerdings beobachten wir die Entwicklung bezüglich Corona mit großer Spannung und müssen diese Festlegung bis dahin möglicherweise neu bewerten.
Die Fragen stellte Bernd Pawelzik