Das abgelaufene Geschäftsjahr hat Lemken, der Spezialist für den professionellen Pflanzenbau, mit einem gegenüber 2019 etwas reduzierten hohen Umsatzvolumen von 365 Mio. Euro abgeschlossen. Dabei waren besonders Drillmaschinen und Hacktechnik gefragt. Das neue Jahr startet ebenfalls mit einem sehr guten Auftragseingang, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
„Wir sind glücklich und dankbar, dass wir unsere Produktion im letzten Jahr durchgehend aufrechterhalten konnten, ohne die Gesundheit unserer weltweit 1.631 Mitarbeiter zu gefährden. Bei Umsatz und Ergebnis haben wir unsere hohen Ziele erreicht und sind sehr zufrieden, trotz Aufgabe der Feldspritzen. Auch unseren Service für den Fachhandel und die Landwirte und Lohnunternehmer konnten wir auf höchstem Niveau absichern. Mit vielen kleinen Vorführungen und digitalen Angeboten haben wir die Corona-Herausforderungen gut bewältigen können. Aber wir wären natürlich froh, wenn bald wieder echte Kontakte und Veranstaltungen möglich sind und wir unsere Verfahrensvorteile für alle sichtbar auf dem Acker zeigen können“, fasst Lemken Geschäftsführer Anthony van der Ley das Jahr zusammen.
Mit dem Ausstieg aus der Feldspritzenproduktion und der Fokussierung aller Kräfte auf die Herstellung moderner Präzisionshacktechnik hat Lemken als „AgroVision Company“ im vergangenen Jahr eine klare Richtungsentscheidung gefällt. Erste Erfolge sind sichtbar: Das Tochterunternehmen Steketee hat sich als „Innovationsschmiede“ profiliert und im Absatz um 30 Prozent zugelegt. Zum Angebot gehören individuell konfigurierbare Hackmaschinen, die dank kameragesteuerter Einzelpflanzenerkennung eine sehr wirtschaftliche Unkrautbekämpfung ermöglichen. Ebenfalls erfolgreich haben sich die neuen Düngerstreuer etabliert, die Lemken zur Anpassung an unterschiedliche Einsatzbedingungen in einer großen Modellvielfalt anbietet.
Der Absatz auf dem Heimatmarkt Deutschland ist konstant hoch, gleichwohl dominiert das Auslandsgeschäft mit 77 Prozent Umsatzanteil. Zu den größten Märkten gehörten 2020 Frankreich, Russland, die USA und Großbritannien, wobei das Volumen in den drei letztgenannten Ländern deutlich ausgebaut werden konnte.
Für das laufende Jahr 2021 ist das Familienunternehmen mit Blick auf den starken Auftragseingang optimistisch. Angesichts der hohen Wachstumserwartungen investierte man in hochmoderne Montageverfahren für das Werk in Haren, das seit Jahresstart komplett auf den Bau von Drilltechnik ausgelegt ist.
Neu in den Markt gehen der Hybrid-Grubber Koralin 9 für die ultraflache Bodenbearbeitung, der Kompakt-Grubber Kristall für Arbeitsbreiten bis zehn Metern sowie die neue Überlastsicherung „OptiStone“ für Pflüge. Im Segment der Drillmaschinen startet Lemken mit den überarbeiteten neuen Saphir- und Solitair-Modellen, dabei mit Doppeltank (für zweites Saatgut oder Dünger), dem Fronttank Solitair 23 mit ISOBUS-Steuerung und der sechs Meter breiten Solo-Säschiene mit eigenem Fahrwerk. Neu vorgestellt werden sollen eine Großsämaschine sowie die Erweiterung der Einzelkorntechnik rund um die Azurit mit innovativer DeltaRow-Technik. Die Lemken-Ingenieure setzen weiter konsequent auf Digitalisierung und Vernetzung, mit Lösungen für eine präzise Feldarbeit und smartes Datenmanagement. Mit dem von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) prämierten „iQblue connect“ geht erstmals ein Zubehörsystem in die Auslieferung, das die Arbeitsfunktionen von Bodenbearbeitungsgeräten über die Traktorsteuerung intelligent automatisiert.