Neues Düngerecht wirkt sich auf Investitionen aus

Die neue Düngeverordnung wird von den Landwirten mit großen Anstrengungen umgesetzt. Die Landtechnikbranche verzeichnet einen deutlichen Umsatzzuwachs bei Gülle- und Gülleausbringungstechnik.

Landwirtschaft: Neues Düngerecht wirkt sich auf Investitionen aus

Neue Ausbringtechnik für Wirtschaftsdünger ist mehr gefragt.

Die im Juni 2017 in Kraft getretene neue Düngeverordnung wird von den landwirtschaftlichen Betrieben mit großen Anstrengungen umgesetzt. „Bereits nach dem ersten Düngejahr sind erhebliche Veränderungen in der Tierhaltung, in den Betriebsstrukturen und beim Düngereinsatz festzustellen“, stellt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, fest. Dazu zählen laut DBV eine deutliche Reduktion von stickstoffhaltigen Handelsdüngern und Klärschlamm, ein überproportionaler Rückgang der Bestände von Rindern und Schweinen und erhöhte Investitionen in neue Ausbringungstechnik. 

Die Düngeverordnung sei zwar nicht der alleinige Treiber dieser Entwicklungen, dennoch verstärke sie den langfristig leicht rückläufigen Trend in der Tierhaltung. Viele Indikatoren zeigten außerdem, dass sich diese Effekte in den kommenden Monaten und Jahren noch weiter verstärken werden. 

Folgende Daten belegen die Auswirkungen des neuen Düngerechts, wie der DBV mitteilt:

  • Die Landtechnikbranche verzeichnete im Wirtschaftsjahr 2017/2018 einen Umsatzzuwachs bei Gülle- und Gülleausbringungstechnik in der Größenordnung von 20 Prozent.
  • In den Jahren 2017 und 2018 wurden die Schweinebestände in Deutschland um rund 1,14 Mio. Tiere und damit um mehr als 4 % reduziert.
  • Die Bestände an Rindern sanken im gleichen Zeitraum um rund 330.000 Tiere und damit ebenfalls um 3 %. Damit reduziert sich entsprechend auch der Wirtschaftsdüngeranfall in den Betrieben.
  • Dieser überproportional hohe Rückgang der Tierbestände liegt laut DBV deutlich über dem Durchschnitt der Vorjahre und sei maßgeblich auf die Düngeverordnung zurückzuführen. Es sei absehbar, dass sich der Trend zumindest im Schweinesektor weiter fortsetze, so der DBV. Die Novemberzählung 2018 weise bei Jungschweinen (unter 50 kg) einen überdurchschnittlich starken Rückgang von 5,1% aus.
  • Die deutlichste Veränderung sei beim Absatz von Düngemitteln sichtbar. Im Wirtschaftsjahr 2017/2018 sei der Inlandsabsatz von Stickstoffdünger um rund 10 % auf 162.188 t Stickstoff zurückgegangen. Gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2014/2015 - vor der Verabschiedung der Düngeverordnung - betrage der Rückgang sogar 18 % und damit 362.142 t Stickstoff. Überdurchschnittlich stark zurückgegangen sei der Einsatz von mineralischen Stickstoffdünger in Niedersachsen, und zwar im Wirtschaftsjahr 2017/2018 gegenüber 2016/2017 um 44.726 t Stickstoff und damit um 15 %.

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