Container geht nach Nordafrika

Bayerischer Traktorenspezialist besorgt wichtige Ersatzteile für den Sudan

Landtechnik Pfundmeir: Container geht nach Nordafrika

Der Transport von Traktoren-Ersatzteilen in den Sudan ist inzwischen zu einem Herzensprojekt für Gregor Pfundmeir (li.) und seinen Mitarbeiter Nelu Secara geworden. Mit Osama Younis (r.) verbindet die Beiden eine große Freundschaft.

Jedes Jahr im Herbst organisiert Landtechnik Pfundmeir aus Friedberg einen ganz besonderen Transport nach Nordafrika. Dafür hat der Spezialist für Traktoren in ganz Europa nun einen zwölf Meter langen Container voll mit wichtigen Ersatzteilen beladen und auf eine lange Reise geschickt.

Inhaber Gregor Pfundmeir kümmert sich höchstpersönlich um dieses „Herzensprojekt“. Denn ihn verbindet eine langjährige Freundschaft mit dem Traktorenhändler Osama Younis aus Nordafrika. Vor 13 Jahren haben sich die beiden auf der größten Weltfachmesse für Traktoren kennengelernt. „Osama Younis suchte nach einem besonderen Traktorentyp der Marke John Deere. Bereits im Jahr 1980 wurden von Deutschland aus über 2.500 Stück davon in den Sudan geliefert. Diese sehr einfach gehaltenen Traktoren werden dort immer noch eingesetzt. Aber sie sind inzwischen ins Alter gekommen und brauchen notwendige Ersatzteile, um sie weiter einsetzen zu können. Das Problem dabei ist, dass der Hersteller John Deere seit dem Jahr 1990 diesen Traktorentyp nicht mehr mit Ersatzteilen versorgt“, erzählt Pfundmeir. Deshalb hat sich der Spezialist für John Deere-Ersatzteile auf die Suche gemacht und will helfen.

Inzwischen kauft Landtechnik Pfundmeir Traktoren und Ersatzteile bundesweit auf und stellt sie für die Bauern dort zusammen. „Angefangen haben wir mit einem kleinen Container, den wir voll mit Traktoren und Kleinteilen beladen und dann in Richtung Sudan verschickt haben“, erinnert sich Pfundmeir an die erste Lieferung.

Durch die Entwicklung in den letzten Jahren benötigt das Unternehmen mittlerweile einen Container, der mit 40 Fuß doppelt so groß ist wie anfangs. Auch diesmal ist er voll mit ganzen Traktoren, aber auch vielen Ersatzteilen. Jedes Jahr werden dafür 30 bis 40 Schlepper ausgeschlachtet. Die Ware in diesem Jahr hat einen Wert von rund 20.000 Euro. Davon bekommt Pfundmeir aber nur einen Bruchteil wieder. Um das große Geschäft geht es ihm gar nicht. Er möchte unterstützen und hilft deshalb gerne mit.

Der Container ist nun auf große Reise gegangen. Zuerst nach München, von dort auf den Zug nach Hamburg zum größten Containerbahnhof. Dort wurde er dann auf das Schiff umgeladen. In etwa zwei Monaten wird er im Sudan ankommen.

„Das ist dann kurz vor Weihnachten. Für die Leute in Nordafrika ist das jedes Jahr ein großes Fest. Sie jubeln, wenn ihr ‚Ersatzteilmann’ mit unserer Lieferung ankommt“, erzählt Pfundmeir.


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