Die Gewinner stehen fest: Agrirouter auf Platz Eins

Drei Projekte erhalten den Digitalisierungspreis für Agrar und Ernährung Niedersachsen

Land Niedersachsen: Die Gewinner stehen fest: Agrirouter auf Platz Eins

Gewinnerfoto mit Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (Mitte, vorne). Den ersten „Digitalisierungspreis Agrar und Ernährung“ durften mit nach Hause nehmen: (v.l.n.r.) Benito Weise und Martina Weber für ihre „Tierbrille“ (Platz 2), Dr. med. vet. Andreas Briese für das Projekt „SOL3D“ (Platz 3), Dr. Jens Möller (4.v.r.), Dr. Johannes Sonnen (2.v.r.) und Alexander Hammerschmidt (rechts) von der Firma DKE-Data GmbH & Co. KG mit der Datenaustauschplattform agrirouter (Platz 1). Durchs Programm führte Prof. Michael Clasen (Hochschule Hannover, 3.v.r.).

Die Gewinner des ersten „Digitalisierungspreis Agrar und Ernährung Niedersachsen“ stehen fest. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hat Anfang Oktober in Hannover drei Unternehmen für ihre digitalen Entwicklungen ausgezeichnet. „Die Digitalisierung ist der Motor für die Land- und Ernährungswirtschaft. Sie bietet in vielfacher Hinsicht große Chancen“, so Otte-Kinast bei der Preisverleihung. Die drei Platzierten konnten jeweils einen Pokal, einen individuellen Kurzfilm über ihr Projekt sowie ein Preisgeld mit nach Hause nehmen. Der „Digitalisierungspreis Agrar und Ernährung Niedersachsen“ ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

Auf den ersten Platz setzte sich der „Agrirouter“ – eine Entwicklung im Bereich des Ackerbaus der Firma DKE-Data GmbH & Co. KG aus Osnabrück – bei der vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) einberufenen Fachjury durch. Diese neue Datenaustauschplattform überwindet viel- fältige Hürden bei der Digitalisierung in der Landwirtschaft: So ermöglicht sie etwa Landwirten und Lohnunternehmern den Austausch von Daten zwischen Maschinen- und Agrarsoftware-Anwendungen ganz unterschiedlicher Hersteller. Für Landwirte und Lohnunternehmer mit gemischtem Maschinenpark war dies bisher nicht möglich. Der agrirouter hat dieses Problem gelöst, denn immer mehr Produzenten und Entwickler von Landmaschinen und Agrar-Software sorgen für eine Integration der agrirouter Schnittstelle in ihre Systeme. Die Kommunikation der Teilnehmer mit dem agrirouter kann dabei über eine direkte Verbindung oder über die jeweilige Hersteller-Cloud erfolgen.

Für ihre Innovationen im Bereich Tierwohl beziehungsweise Tierschutz wurden mit „Silber“ und „Bronze“ folgende Projekte ausgezeichnet: Das Landwirtschaftliche Bildungszentrum der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Echem (Landkreis Lüneburg) und die dort entwickelte Tierbrille sowie die eduToolbox@Bri-C GmbH aus Sarstedt (Landkreis Hildesheim) mit dem System SOL3D zusammen mit dem Kooperationspartner Firma Brand Qualitätsfleisch GmbH & Co KG (Lohne, LK Vechta).

Die in der eilbote-Ausgabe 34/2020 vorgestellte Kuhbrille simuliert im Gegensatz zu bisherigen Erfindungen keine Kulissen und die Sicht der Kuh darauf – stattdessen ermöglicht diese Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) dem Anwender ein Im-Moment-Sehen, ein visuelles Wahrnehmen der aktuellen Umgebung wie eine Kuh. Der Erfinder Benito Weise tüftelt gerade daran, die Tierbrille auch um die akustische Wahrnehmung der Kuh zu erweitern und ist kurz vor der Markteinführung einer Pferde-Brille.


Weitere Artikel zum Thema

weitere aktuelle Meldungen lesen