Minimaler geht‘s praktisch nicht

Bodenbearbeitung ab nur zwei Zentimetern Tiefe: Für die neue CrossCutter Disc Scheibe auf der Väderstad Carrier liegen die ersten Praxiserfahrungen vor.

Kurzscheibeneggen: Minimaler geht‘s praktisch nicht

Die CrossCutter Disc Scheiben hier bei der Stoppelbearbeitung.

Als Väderstad vor 20 Jahren mit der Rexius-C die erste Kurzscheibenegge überhaupt vorstellte, war dies schon eine „kleine Revolution“ in der Bodenbearbeitung. Speziell Schlagkraft und Wirtschaftlichkeit stellte der schwedische Hersteller als Verkaufsargumente heraus.

Heute liegen die technischen Unterschiede zwischen den erhältlichen Kurzscheibeneggen mehr in Details, die Arbeitsweise ist jedoch stets die gleiche – eine mischende Bodenbearbeitung in 5 bis 15 cm Tiefe. Genau an diesem Punkt setzt die CrossCutter Disc Scheibe der Kurzscheibenegge Carrier an, die auf der Agritechnica 2017 präsentiert wurde. Diese neue Scheibe soll eine vollflächige Bodenbearbeitung bereits ab 2 cm Tiefe ermöglichen. Was bedeuten diese wenigen Zentimeter Unterschied überhaupt ackerbaulich und was hat sich in den letzten eineinhalb Jahren in der Praxis gezeigt?

Kurzscheibeneggen: Minimaler geht‘s praktisch nicht

Die CrossCutter Disc Scheiben bearbeiten dank ihrer besonderen Form die gesamte Bodenoberfläche.

Ackerbauliche Vorteile

Die sogenannte „ultraflache Bodenbearbeitung“ hat einige bekannte ackerbauliche Vorteile. Besonders im Stoppelsturz werden Ausfallkörner und Ungräsersamen wie etwa Ackerfuchsschwanz nicht mehr zu tief eingearbeitet und fallen deshalb nicht in Keimruhe. Das bedeutet, dass man diese nach dem Auflaufen mechanisch oder chemisch effektiv bekämpfen kann.

„Wir sind mehrere Versuche in den letzten Jahren auf Stoppeln gefahren und speziell der Vergleich mit anderer Technik auf denselben Feldern war für uns extrem spannend. Vordergründig wollten wir die CrossCutter Disc im Vergleich mit dem Striegel sehen, welcher aktuell als das Maß aller Dinge in der ultraflachen Stoppelbearbeitung gesehen wird. Aber natürlich auch neben konventionellen Scheibeneggen und Federzinkengrubbern“, so Maximilian von Künsberg, Marketing Responsible bei Väderstad GmbH. „Durch die Bank weg waren die Ergebnisse mehr als zufriedenstellend für uns – speziell im letzten trockenem Jahr. Die mit der CrossCutter Disc bearbeiteten Parzellen hatten fast immer eine höhere Keimrate, was man auch meistens sehr schön mit dem bloßen Auge sehen konnte.“

Der Grund dafür ist laut Künsberg allerdings nicht allein die hohe Anzahl an keimfähigen Körnern im Oberboden, welche die logische Konsequenz der ultraflachen Bearbeitung sind, sondern vor allem auch die bessere Speicherung von Feuchtigkeit. Durch den extrem flachen Kapillarschnitt wird verhindert, dass tiefer liegende Feuchtigkeit verdunstet. Sie bleibt erhalten und ist somit für das Aufkeimen der Samen verfügbar. Gleichzeitig wird im Vergleich zum Striegel die Rotte der Ernterückstände durch das Mischen mit Erde von Anfang an gefördert. Künsberg: „Interessanterweise entdecken auch immer mehr Direktsaat-Landwirte aus Ländern wie etwa Kanada die CrossCutter Disc als wertvolle Ergänzung für sich, da sie festgestellt haben, dass in den mit der Carrier bearbeiteten Bereichen wesentlich mehr Feuchtigkeit für die Folgefrüchte verfügbar ist.“

Trotz der hohen Arbeitsintensität ließe sich kein Unterschied im Verschleiß zu einer konventionellen Scheibe feststellen. Gepaart mit dem niedrigeren Zugkraftbedarf spare man sich auch damit Kosten. Das liege daran, dass man die Carrier selbst für gleiche Arbeitsergebnisse immer mit einer geringeren Arbeitstiefe als bei einer normalen Scheibe einstellt. Wenn man zusätzlich das komplette Arbeitspektrum der Scheibe betrachte, würde die Wirtschaftlichkeit noch offensichtlicher. „Jede Arbeit, die man von einer konventionellen Scheibe erwartet, kann auch mit der CrossCutter Disc gemacht werden. Und das mit teils bisher nicht erreichten Ergebnissen und hoher Wirtschaftlichkeit. Wir bei Väderstad sind der Überzeugung, dass wir erneut einen Meilenstein in der Geschichte der Bodenbearbeitung setzen konnten“, so Maximlian von Künsberg abschließend.


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