Trockenheit bremst Kauflust der Landwirte

Die wirtschaftliche Stimmung der Landwirte hat sich wegen trockenheitsbedingter Ernteeinbußen in vielen Regionen Deutschlands im Juni weiter verschlechtert. Das zeigt das neueste Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV).

Konjunkturbarometer: Trockenheit bremst Kauflust der Landwirte

Mit Beregnung versuchen Landwirte wie hier in Brandenburg, Bestände zumindest am Leben zu erhalten.

Nach den neuesten Daten des Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hat sich die Liquiditätslage der deutschen Landwirte wieder verschärft und die Investitionstätigkeit geht drastisch zurück. Grund dafür ist der liquiditätsarme Monat Juni in Verbindung mit der aktuell schwierigen Ernte- und Marktsituation bei wichtigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Der Anteil der Landwirte, der die aktuelle betriebliche Liquidität als angespannt bewertet, ist im Osten Deutschlands mit 24 Prozent besonders groß. Unter den Betriebsformen ist die Liquidität vor allem in den Ackerbau- und Futterbaubetrieben angespannt.

Nur 25 Prozent der Landwirte wollen in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es 31 Prozent. Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen liegt mit 3,4 Milliarden Euro um 0,9 Milliarden Euro unter dem entsprechenden Vorjahresstand. Das ist gegenüber dem relativ hohen Investitionsniveau der Jahre 2013 und 2014 mit geplanten halbjährlichen Investitionsvolumina von gut 6 Milliarden Euro etwa nur die Hälfte.

Vom aktuell geplanten Investitionsvolumen in Höhe von 3,4 Milliarden Euro entfallen auf den Bereich Ställe und Stalltechnik 1,9 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein deutliches Minus von 0,4 Milliarden Euro. Mit 0,7 Milliarden Euro fallen die vorgesehenen Maschineninvestitionen im Jahresvergleich um 0,2 Milliarden Euro niedriger aus. Während Investitionsvorhaben im Bereich erneuerbare Energien im Jahresvergleich stabil bleiben, gehen auch die Landkäufe und die Investitionen in nichtlandwirtschaftliche Zwecke wie für Wohngebäude deutlich zurück.


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