Nur jeder dritte Landwirt will investieren

Das aktuelle Konjunkturbarometer des DBV zeigt eine hochgradige Verunsicherung der Bauern.

Konjunkturbarometer: Nur jeder dritte Landwirt will investieren

Eröffnungspressekonferenz zur Internationalen Grünen Woche 2020 mit IGW-Pressesprecher Wolfgang Rogall, DBV-Präsident Joachim Rukwied, Geschäftsführer der Messe Berlin Dr. Christian Göke (v.l.).

Im Rahmen der Eröffnungspressekonferenz zur Internationalen Grünen Woche (IGW) präsentiert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die aktuellen Ergebnisse des Konjunkturbarometer Agrar für den Monat Dezember. Demnach hat sich die Stimmungslage der deutschen Landwirte noch weiter verschlechtert. Mit einem Indexwert von nur 8,2 Punkten wird die Lage sehr ungünstig beurteilt. Bereits in den vorangegangenen Erhebungen im März, Juni und September 2019 hatte sich die Stimmungslage in der deutschen Landwirtschaft eingetrübt. Der Indexwert fasst die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung zusammen. „Neben einer schwierigen wirtschaftlichen Lage belegen diese Ergebnisse vor allem eine hochgradige Verunsicherung in der Landwirtschaft. Wir Bauern sind Unternehmer. Jeder, der etwas unternehmen will, braucht verlässliche Rahmenbedingungen, um Zukunftsinvestitionen tätigen zu können. Darauf muss die Politik ausgerichtet werden“, kommentiert Bauernpräsident Rukwied die Zahlen des aktuellen Konjunkturbarometers.

Die Investitionsplanungen der Landwirte für die kommenden sechs Monate liegen unter dem Vorjahreswert. Nur 33 Prozent der Landwirte wollen in dieser Zeit investieren. Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen liegt mit 3,8 Milliarden Euro um 0,5 Milliarden Euro unter dem entsprechenden Vorjahresstand. Rückläufig sind vor allem Investitionen in Wertschöpfung schaffende und Tierwohl fördernde Ställe. Einschließlich Hof- und Stalltechnik sind hierfür im nächsten halben Jahr nur 2,0 Milliarden Euro an Investitionen vorgesehen. Das sind im Jahresvergleich 0,3 Milliarden Euro weniger.

Die beabsichtigten Investitionsvolumina in Maschinen und Geräte sowie Erneuerbare Energien dagegen liegen bei einem unveränderten Volumen von zusammen 1,7 Milliarden Euro. „Wenn nur noch jeder dritte Landwirt in die Zukunft investieren will, spiegelt das die äußerst schwierige wirtschaftliche Situation wider,“ so Rukwied zu den Ergebnissen der repräsentativen Umfrage.



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