Goldoni ergänzt das Baumaschinen-Portfolio

Die neuen Eigentümer, die belgische Keestrack-Organisation, setzt auf bestehendes Goldoni-Händlernetz

Keestrack: Goldoni ergänzt das Baumaschinen-Portfolio

Ein Goldoni-Traktor beschickt ein Keestrack K3 Vorsieb.

Mit Übernahme des italienischen Landmaschinen-Spezialisten Goldoni steigt Keestrack, ein internationaler Hersteller von Bergbau-, Recycling- und Baumaschinen mit Hauptsitz in Belgien, in den Landtechnikmarkt ein.

Keestrack will die Produktion von Goldoni-Traktoren schnell wiederaufnehmen. Der Schwerpunkt soll auf hochwertigen Spezialtraktoren, Transportfahrzeugen sowie Einachsschleppern und -geräteträgern liegen.

„Dabei setzen wir in Zusammenarbeit mit der Keestrack-Organisation voll auf das bestehende Goldoni-Händlernetz“, heißt es in einer Keestrack-Pressemitteilung.

Seit seiner Gründung 1988 produziert und vertreibt Keestrack mobile Brech- und Siebanlagen und Haldenbänder. Heute führt mit Frederik und Peter Hoogendoorn die zweite Generation das Familienunternehmen mit mehr als 800 Arbeitnehmern, Produktions-Standorten in der Tschechischen Republik, Italien, China und Indien und 125 Millionen Euro Umsatz 2020 weltweit.

Bei der Versteigerung der Goldoni S.p.A. am Gericht im italienischen Modena war Keestrack eigenen Angaben nach der einzige Bieter. Der Kaufpreis für das Werk, die Marke und das geistige Eigentum von Goldoni soll unter den geforderten 9,5 Millionen Euro gelegen haben.

Der italienische Traktorenhersteller Goldoni S.p.A. mit Sitz in Migliarina di Carpi hatte im Februar 2020 einen Vergleich beantragt. Das Gericht in Modena setzte einen Vergleichsverwalter ein.

Im Jahr 2016 hatte die Arbos Group S.p.a., eine Gesellschaft des chinesischen Landmaschinenherstellers Foton Lovol, den Kompakttraktorenbauer übernommen. Die Gesellschafter investierten eigenen Angaben nach über 100 Millionen Euro in neue Produkte, ein Entwicklungszentrum und die Montage. Nach Verlusten in den Jahren 2018 und 2019 folgte im Februar 2020 der Schritt zum Vergleich. Goldoni beschäftigte vor der Insolvenz 240 Mitarbeitende. 

Die Marke Goldoni besteht seit 1926. Das Unternehmen erzielte 2018 einen Umsatz von 50 Millionen Euro. Mit der Investition in Goldoni will Keestrack 110 Arbeitsplätze erhalten.

„Die aktuellen Geschäftsfelder beider Unternehmen bieten zahlreiche Synergien in den Herstellungstechnologien sowie der Liefer- bzw. Vertriebsorganisation, die Goldoni direkt zugutekommen werden,“ unterstreicht auch Peter Hoogendoorn, Vice President of Operations der internationalen Keestrack-Gruppe.

„Wir blicken optimistisch in die Zukunft und werden schon bald die ersten Traktoren der K-Serie vorstellen. Dabei setzen wir in Zusammenarbeit mit der Kees-track-Organisation auch voll auf das bestehende Goldoni-Händlernetz, um die orangefarbenen Goldoni-Traktoren wieder stark auf den Feldern zu machen“, erklärt Roberto Lopes, Geschäftsführer von Keestrack Italien.

2010 hatte Keestrack ein Werk für Gesteinsbrecher im italienischen Ponzano Veneto übernommen und den Umsatz von damals 3 Millionen Euro auf aktuell 32 Millionen Euro ausgebaut.

Keestrack: Goldoni ergänzt das Baumaschinen-Portfolio

Das italienische Goldoni-Produktionswerk in Migliarina di Carpi bei Modena bietet 102.000 qm Fläche.


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