Niedrigste Ernte seit der Wiedervereinigung – Gut 24 Prozent unter 2017

Destatis veranschlagt das Aufkommen 2018 in Deutschland auf nur 8,9 Millionen Tonnen – EEX-Kartoffelfuture auf Achtjahreshoch

Die Kartoffelernte in Deutschland ist im vergangenen Jahr trotz einer recht umfangreichen Anbaufläche auf den niedrigsten Stand seit 1989 gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, belief sich die Produktionsmenge 2018 auf 8,9 Mio t; das waren 2,8 Mio t oder 23,9 % weniger als 2017. Der Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre wurde damit um 1,9 Mio t oder 17,6 % verfehlt. Die Statistiker begründen die negative Entwicklung mit dem sehr trockenen Sommer.

Das Kartoffelareal 2018 beziffert Destatis auf 252.200 ha, was gegenüber dem Vorjahr einer Ausweitung um 1.700 ha oder 0,7 % entsprach und die größte Fläche seit 2011 war. Das wichtigste Kartoffelanbauland ist dem Amt zufolge Niedersachsen, wo 2018 bei einem Areal von 113.900 ha rund 4,2 Mio t Kartoffeln gerodet worden sind. Damit entfielen auf dieses Bundesland 47 % der gesamten deutschen Kartoffelerzeugung. Die Plätze zwei und drei gingen an Bayern mit 1,5 Mio t beziehungsweise Nordrhein-Westfalen mit 1,3 Mio t.

Nach aktuellen Daten der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) ging die Kartoffelproduktion 2018 auch EU-weit zurück, und zwar im Vorjahresvergleich um 8,3 Mio t auf 53,9 Mio t. Diese Situation spiegelt sich auch in der Kursentwicklung des vorderen Future auf Verarbeitungskartoffeln an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig wider. So knackte der Kontrakt mit Fälligkeit im April 2019 im vergangenen November die Marke von 30 Euro/dt und markierte Mitte Januar ein Achtjahreshoch von 33 Euro/dt.


Weitere Artikel zum Thema

weitere aktuelle Meldungen lesen