Markttelegramm Juni 2022

Wie entwickeln sich die Märkte aus Sicht Ihrer Landwirte?

eilbote: Markttelegramm Juni 2022

➚ Weizen – steigend:

Der Krieg in der Ukraine hat die Märkte weiterhin im Griff. Nun sorgen politische Entscheidungen wie der indische Exportstopp für Weizen sowie Meldungen über Dürren in zentralen Anbauregionen für Unsicherheit über die weitere Versorgung. Das könnte die Kurse weiter steigen lassen.

➚ Raps – steigend:

Unsicherheiten an den Märkten sorgen derzeit für geringe Handelsaktivitäten. Käufer und Verkäufer warten lieber noch etwas ab, andererseits ist der Poker um steigende oder fallende Kurse riskant. So achtet man auf die weitere Entwicklung des Wetters, wobei kaum mit nachgebenden Kursen zu rechnen sein wird.

➚ Milch – steigend:

Die Milchmärkte brummen weiter. Von Grundpreisen bis zu 54 ct und durchweg Kursen oberhalb der 40 ct-Grenze hätte man vor Jahresfrist nicht zu träumen vermocht. Allerdings signalisiert der Blick auf die Kostenseite, dass Milchviehhalter keine Profiteure des Kriegs in der Ukraine sind. Ab Juni wird sich das Angebot an Milch saisonbedingt wieder verringern.

➙ Schlachtrinder – stabil:

Schlachtvieh ist seit einigen Monaten knapp und wird sehr gut bezahlt. Nunmehr sinkt die Nachfrage der Verbraucher gerade nach wertigen Teilstücken, die Märkte begeben sich in das für die Saison übliche Sommerloch. Allzu große Kursabschläge werden aber nicht mehr erwartet.

➘ Schlachtschweine – fallend:

Die Branche hat sich mehr von der laufenden Grillsaison versprochen. Zudem fragt China auf den Weltmärkten weniger nach, nachdem dort wieder mehr Schweinefleisch produziert wird. Optimisten hoffen auf eine Stabilisierung der Märkte, fallende Kurse sind nicht auszuschließen.

➘ Ferkel – fallend:

Zu Beginn des Monats trifft ein größeres Angebot auf eine verhaltene Nachfrage. Mäster warten angesichts unbefriedigender Absatzaussichten und steigender Futterkosten noch ab. Dies dürfte die Preise belasten.

➙ Düngemittel – stabil:

Die Märkte reagieren nach wie vor sehr sensibel auf Meldungen aus der Kriegsregion sowie über die Gasmärkte. Deshalb ist eine Monatsprognose im Grunde nicht möglich. Zuletzt sind die Kurse für verschiedene Dünger aber wieder gefallen, was ich aber nicht als Trendwende einordnen würde. Im Zweifel „stabil“. .

➘ Rohöl/Diesel – fallend:

Von Anfang Juni bis Ende August wird die Energiesteuer für Diesel um 14 ct gesenkt. In welchem Umfang Verbraucher tatsächlich profitieren werden, ist noch offen. Händler gehen aber von einer spürbaren Preisdelle aus. Warten wir ab.


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