Zulassungszahlen für Traktoren brechen ein

Italienischer Markt durch Pandemie beeinträchtigt – Rückgang der Traktorenzulassungen im ersten Quartal um 14,6 Prozent

Italien: Zulassungszahlen für Traktoren brechen ein

Aufgrund der Corona-Pandemie verzeichnet der italienische Markt für Landmaschinen im März deutliche Rückgänge der Zulassungen bei Traktoren (-34,4 %), Mähdreschern (-12,5 %), Transportern (-21,1 %), Anhängern (-39,3%) und landwirtschaftlichen Teleskopladern (-10,5 %). Neben der eingeschränkten bzw. gestoppten Produktion der Landmaschinenhersteller, wird auch die Einstellung der Zulassungsverfahren bei den Kraftfahrzeugämtern als Grund aufgeführt. Im letzten Jahr lag der Landmaschinenmarkt in Italien bei ungefähr 40.000 gebrauchten und 18.579 neuen Maschinen.

In den Statistiken für das erste Quartal des Jahres, die der Verband FederUnacoma auf Grundlage der beim Verkehrsministerium registrierten Zulassungen erstellt, gleichen die beiden noch nicht von der Krise betroffenen Monate Januar und Februar den März zum Teil aus. Im Quartalsdurchschnitt gingen die Zulassungen der Traktoren um -14,6 % auf 3.777 Stück und der Anhänger um -17,4 % auf 1.541 Maschinen zurück, während Transporter (+ 2,6 %) und Teleskoplader (+ 9,1 %) positive Ergebnisse verzeichnen. Im Gegensatz zum Vorjahresquartal, in dem 20 neue Mähdrescher zugelassen wurden, ist in diesem Jahr bis März keine Maschine registriert worden. Obwohl mittlerweile Werke den Betrieb wieder aufgenommen haben, ist davon auszugehen, dass auch die Ergebnisse für das zweite Quartal betroffen sind. Laut FederUnacoma wird der Ausstoß aufgrund der nötigen Sicherheitsvorschriften in den Werken deutlich zurückgehen. Folglich wird es im Markt auch geringere Mengen an Maschinen geben. Zudem weisen die landwirtschaftlichen Betriebe eine geringere Investitionsbereitschaft auf.

Horst Niedler, eilbote Experte für den italienischen Markt, bestätigt den Ausblick auf das zweite Quartal. Langfristig geht er davon aus, dass sich der Markt im Jahresverlauf stabilisieren und erholen wird. Der Gebrauchtmaschinenmarkt wird es laut Niedler schwierig haben. Für das letzte Jahr meldete der Herstellerverband FederUnacoma für den italienischen Gebrauchtmaschinenmarkt noch eine Steigerung um 5,3 Prozent zum Vorjahr und eine Verdoppelung der Verkäufe seit 2014. Dabei waren bei den 39.809 in 2019 zugelassenen gebrauchten Maschinen vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit begrenzter Investitionskapazität der Treiber. Diese haben ein stärkeres Interesse an gebrauchten Kompakttraktoren mit maximal 75 PS und bremsen den Verkauf neuer Technik. Neben der geringen Leistung zeichnet die italienischen Gebrauchten ein hohes Alter aus: 70 Prozent der in 2018 verkauften Traktoren waren um die 20 Jahre alt. Roberto Rinaldin, Präsident des Händlerverbandes Unacoma, schätzt die Qualität der Gebrauchtmaschinen in anderen Ländern höher ein. Die Gründe hierfür sieht er darin, dass die Märkte nicht so stark wachsen und die Fahrzeuge mit durchschnittlich fünf bis zehn Jahren jünger sind. Besonders der französische und der deutsche Markt böten eine gute Auswahl an gebrauchten, aber hochwertigen Maschinen. Eine ähnliche Situation wie in Italien ist auch in Spanien zu beobachten. Hier wurden im Jahr 2019 rund 30.000 gebrauchte Traktoren gehandelt – im Gegensatz dazu nur 12.087 neue Maschinen.


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