Strohfeuer 2017 sorgte nur für ein Zwischenhoch

18.442 Traktoren in 2018 neu zugelassen – Ergebnis 2017 hatte von EU-Mother-Regulation profitiert

Italien: Strohfeuer 2017 sorgte nur für ein Zwischenhoch

Die Expertenprognosen für den italienischen Landtechnikmarkt fallen für 2019 verhalten aus.

Der italienische Traktorenmarkt ist im vergangenen Jahr wieder auf das Niveau von 2016 geschrumpft. Nach aktuellen Informationen der FederUnacoma wurden 2018 in Italien 18.442 Traktoren zugelassen. Auch bei anderen Maschinentypen seien die Registrierungen zurückgegangen. Für das laufende Jahr befürchtet der italienische Herstellerverband zudem negative Auswirkungen durch die allgemein rückläufige wirtschaftliche Entwicklung.

Im Jahr 2017 prägten externe Einflüsse den italienischen Markt stark und trieben ihn in die Höhe – allen voran veränderte Zulassungskriterien (EU-Mother-Regulation). Insgesamt wurden 22.700 Einheiten zugelassen, und damit 23,8 % mehr als noch im vorangegangenen Jahr 2016. Nach diesem Aufschwung kehrte der italienische Markt 2018 wieder auf ein normales Niveau zurück, berichtet die FederUnacoma in einer aktuellen Pressemitteilung. Demnach wurden bis zum 31. Dezember 2018 insgesamt 18.442 Traktoren in Italien neu zugelassen. Das ist zwar gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 18,8 %, entspricht aber in etwa dem Wert des Jahres 2016 mit 18.341 Neuzulassungen.

Noch drastischer ist der Rückgang bei den ATV (All Terrain Vehicle). Laut FederUnacoma wurden 2018 in diesem Segment nur 631 Einheiten verkauft, was einem Minus von 34,6 % entspricht. 2017 waren es noch 965 Einheiten gewesen – dank einem satten Plus von knapp 25 % im Vorjahresvergleich (2016: 774 Registrierungen). Aber auch andere Maschinen- und Fahrzeugsegmente mussten im vergangenen Jahr Rückgänge verkraften – wenngleich auch in geringeren Ausmaßen: Mähdrescherkäufe gaben um 6,9 % nach; insgesamt wurden 2018 nur 326 Stück verkauft. Bei Anhängern waren es 9.149 Einheiten und damit 2,4 % weniger als im Vorjahr.

Der negative Trend bei Teleskopladern hält weiterhin an. Bereits 2017 gab es hier kein Absatzplus zu verzeichnen, sondern lediglich einen vierprozentigen Verlust. Für 2018 weist FederUnacoma für diese Maschinengattung ein weiteres Minus von 15,6 % auf 722 registrierte Einheiten aus. Durch die Bank zeigen die vom italienischen Herstellerverband auf Datengrundlage des Verkehrsministeriums berechneten Zahlen für 2018 einen generell schwachen Markt auf. Besonders fallen darin die heftigen Einbrüche bei Traktoren in wichtigen Regionen wie Emilia Romagna (-32,6 %), Venetien (-25 %), Piemont (-28 %) und Latium (-26,7 %) auf.

Zwar sind Vorhersagen für das laufende Jahr nach Ansicht des italienischen Herstellerverbandes verfrüht. Konjunkturindikatoren zeigten aber einen generellen Rückgang der Produktion und der Investitionen. Zudem könne die Unsicherheit im Agrarsektor weiterhin von Käufen abhalten, auch wenn es nicht an Anreizinstrumenten mangele. Wie der Verband mitteilt, sind neben den Gemeinschaftsmitteln zur Entwicklung des ländlichen Raums wieder INAIL-Mittel für den Kauf von technischen Geräten mit hohen Sicherheitsnormen verfügbar. Demnach hat das INAIL, das italienische Versicherungsinstitut gegen Arbeitsunfälle, ein Programm mit einem Finanzrahmen von 35 Mio. Euro verlängert. Dieses sieht Zuschüsse zwischen 40 und 50 % zu den Gesamtausgaben für den Kauf oder Mietkauf von land- oder forstwirtschaftlichen Zugmaschinen sowie anderer Landtechnik vor. Landwirtschaftliche Betriebe können ab dem 11. April bis zum 30. Mai 2019 die erforderlichen Anträge stellen.


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