Ob es eine Trendwende ist, muss sich noch zeigen. Doch immerhin sind die Zulassungszahlen im dritten Quartal – nach dem drastischen Einbruch des italienischen Traktorenmarktes im ersten Halbjahr – erstmals wieder leicht gestiegen.
Nach Angaben des italienischen Herstellerverbandes FederUnacoma wurden von Juli bis Ende September 4.649 Traktoren neu zugelassen. Das ist ein leichtes Plus von 1,73 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2019.
Insbesondere der Monat September sorgte mit 1.512 Neuanmeldungen und einem beeindruckenden Plus von über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat (1.252 Einheiten) für ein Durchatmen. Grund für den starken Anstieg der Zulassungen im September könnte Marktexperten zufolge eine Normalisierung nach den pandemiebedingten Verzögerungen in den Zulassungsstellen sein oder auch neu eingeführte Steuerboni für den Kauf von modernen Traktoren.
Ebenso wie die Traktoren erfreuten sich im September auch Mähdrescher (plus 6,45 Prozent auf 33 Einheiten), Transporter (plus 40 Prozent auf 56 Einheiten), Anhänger (plus 3,83 Prozent auf 834 Einheiten) und landwirtschaftliche Teleskoplader (plus 35,38 Prozent auf 88 Einheiten) einer größeren Nachfrage als im gleichen Monat des Vorjahres. Auch wenn das etwas Luft gibt, bleibt die Gesamtbilanz für die ersten neun Monate des Jahres bei Traktoren dennoch weiter negativ. Schließlich war seit Beginn des Jahres jeder einzelne Monat bis einschließlich August im Vergleich zum Vorjahresmonat schlechter ausgefallen. Im März waren die Zulassungszahlen bei den Traktoren aufgrund der Corona-Pandemie sogar um über 34 Prozent eingebrochen, weil die stark gedrosselte oder sogar gestoppte Produktion der Landmaschinenhersteller ihren Tribut forderte. Hinzu kam die zwischenzeitliche Einstellung der Zulassungsverfahren bei den zuständigen Behörden.
Letztlich ging der Traktorenabsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 um knapp 18 Prozent zurück (8.222 zugelassene Fahrzeuge gegenüber 10.023 im ersten Halbjahr 2019).
Aufwind im dritten Quartal
Im ersten Dreivierteljahr 2020, also von Januar bis Ende September, wurden insgesamt laut FederUnacoma 12.871 Traktoren erstmalig zugelassen. Auch wenn damit der Marktrückgang bei Traktoren endlich gebremst werden konnte, entspricht das noch immer einem Minus von 11,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (14.593 Einheiten). Dennoch könnte es ein erstes Signal einer Marktstabilisierung sein. Dafür sprechen würde auch eine aktuelle CEMA-Umfrage in der europäischen Landmaschinenindustrie, der zufolge Italien eines der Länder mit den größten Erholungschancen im Landmaschinensektor ist. Und auch FederUnacoma hofft auf eine weitere Erholung des Traktorenabsatzes in Italien. Dennoch rechnet der italienische Herstellerverband für das Gesamtjahr 2020 mit einem neunprozentigen Minus.