100-Jähriges: SIMA positioniert sich neu

Traditionsmesse feiert hundertjährige Erfolgsgeschichte – Seit 1922 ist die Stadt Paris Anziehungspunkt für Aussteller und Messebesucher – Mit einem neuem Herbstturnus im Takt der Branche – Breites Ausstellungsangebot in vier Hallen – Mehr Raum für AgTech und technische Innovationen

Internationale Landtechnikmessen: 100-Jähriges: SIMA positioniert sich neu

Die SIMA Messetradition reicht bis in das Jahr 1922 zurück. Austragungsort war damals das Grand Palais an der Pariser Champs-Élysées.

Internationale Landtechnikmessen: 100-Jähriges: SIMA positioniert sich neu

100 Jahre SIMA heißt es, wenn sich am 6. November die Pforten des Pariser Messezentrums Nord Villepinte öffnen. 1922 feierte die Messe ihre Premiere – im majestätischen Grand Palais an der Prachtstraße Champs-Élysées und unter dem klangvollen Namen „Salon de la Machine Agricole“. Seither hat sich der Pariser Agrarsalon zu einem internationalen Hotspot für die grüne Branche entwickelt.

Neuer Turnus

Zu ihrem runden Jubiläum zeigt sich die SIMA in neuem Glanz. Nach pandemiebedingter Pause meldet sich die internationale Branchenmesse mit einem festlichen Comeback zurück – und das erstmals in einem Spätherbst. Das ist gleichzeitig der Auftakt zu einem neuen Rhythmus: Von nun an soll die Pariser Landtechnikausstellung, die bislang im Februar ungerader Jahre stattfand, die internationale Agrarbranche jeweils im November gerader Jahre nach Paris locken. Das Messeunternehmen Comexposium und der Verband der französischen Landtechnik-Hersteller AXEMA als Organisatoren hatten sich zu dem Turnuswechsel entschlossen, „um die SIMA stärker in den Zyklus der Geschäftsentscheidungen einzugliedern und den Bedürfnissen von Ausstellern und Besuchern besser gerecht zu werden.“

Die SIMA zählt neben der Agritechnica in Hannover und der EIMA im italienischen Bologna zu den wichtigsten Landtechnikmessen in Europa. Nachdem die Pariser Fachmesse gleich mehrere Male verschoben wurde, läuten die Veranstalter zum hundertsten Jubiläum maßgebliche Veränderungen ein.

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Erstmalig wird die internationale Branchenmesse SIMA, die früher im Februar ungerader Jahre stattfand, in einem Herbst die grüne Branche nach Paris locken.

Vieles ist anders

Neben dem neuen Novembertermin versprechen die Veranstalter ein neues Konzept, erweiterte Inhalte und eine verstärkte Präsentation von technologischen Innovationen. „Die SIMA 2022 ist eine erneuerte internationale Messe, die Lösungen für eine wettbewerbsfähige, nachhaltige Landwirtschaft präsentiert“, betonte Frédéric Martin kürzlich auf der Vorpressekonferenz zur SIMA. Jeder Besucher könne auf der SIMA die richtigen Lösungen für die effektive und nachhaltige Entwicklung seines landwirtschaftlichen Betriebs finden, versprach der AXEMA-Vorsitzende.

Neu ist auch die Hallenaufteilung. Statt sieben wie in 2019, wird die Ausstellung in diesem Jahr lediglich vier Messehallen belegen, weil die bislang parallel zur SIMA durchgeführte internationale Rinderzuchtmesse SIMAGENA in diesem Jahr nicht stattfinden wird. Vermutlich ist die räumliche Einschränkung auch der terminlichen Konkurrenz zur EIMA sowie den wirtschaftlichen Folgen des Ukrainekrieges geschuldet, infolgedessen manch ein Hersteller seine Marketingstrategie überdenkt und die Auftritte auf großen Messen einschränkt oder gar absagt.

Nach weiteren Veranstalterinformationen wollen sich etwa 1.000 Aussteller aus knapp 40 Ländern auf der Jubiläumsmesse in Paris präsentieren. 250 davon werden das erste Mal mit einem Stand auf der SIMA vertreten sein.

Die SIMA-Organisatoren wollen die Traditionsmesse nach eigenen Angaben auch inhaltlich nochmals aufwerten und versprechen ein breites Ausstellungsangebot, insbesondere in den Bereichen Robotik, digitale Lösungen und Erneuerbare Energien.

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Die SIMA startet am 6. November. An fünf Tagen werden in Paris die Neuigkeiten aus der Landtechnik zu erleben sein.

Mehr Innovation

Damit wandelt sich die Pariser Traditionsmesse von einer reinen Landmaschinenschau zu einer Drehscheibe für innovative Lösungen und neue Technologien für die Landwirtschaft.

Die SIMA-Direktorin Isabelle Alfano formulierte den neuen Anspruch der Messe auf der Pressekonferenz selbstbewusst: „Die SIMA soll Lösungen und Technologien für die Entwicklung einer nachhaltigen und leistungsstarken Landwirtschaft im Herzen der führenden Agrarmacht in Europa aufzeigen.“

Auf der Jubiläumsveranstaltung erwartet die Besucher unter anderem im Zentrum des Ausstellungsgeländes der Messebereich SIMA TECH, wo mehr als 150 Unternehmen, Organisationen und Start-ups ihre Lösungen für heutige und auch zukünftige Herausforderungen in der Landwirtschaft vorstellen. Besucher sollen hier einen umfassenden Überblick über innovative Technologien und neue Konzepte erhalten, die die datengetriebene, automatisierte und vernetzte Landwirtschaft der Zukunft betreffen.

Wer noch tiefer in die Landtechnikwelt eintauchen möchte, kann an den fünf Ausstellungstagen an verschiedensten spannenden, teilweise bilingualen Konferenzformaten teilnehmen. Hier erwarten die Messebesucher unter anderem Interviews, Diskussionsrunden und wertvolle Einblicke in verschiedenste aktuelle landwirtschaftliche Themen.

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Noch mehr als in der Vergangenheit will die Pariser Traditionsmesse zukünftig eine Drehscheibe für innovative Lösungen und neue Technologien für die Landwirtschaft sein.

Gold, Silber und Bronze

Bereits eine lange Tradition haben auch die SIMA Innovation Awards. Seit 97 Jahren gibt es den Neuheiten-Wettbewerb, in denen schon mehr als 1.200 Innovationen mit den begehrten Awards ausgezeichnet wurden.

Die nächsten Gold-, Silber- und Bronzemedaillen werden am 6. November im Rahmen einer festlichen Veranstaltung zur Feier des 100-jährigen Messejubiläums vergeben – in den fünf Kategorien „Von der Ernte bis zur Lagerung“, „Nutztierhaltung und Erneuerbare Energien“, „Robotik und Bordelektronik“, „Dienstleistungen und Software“ sowie „Boden und Feldfrüchte“. Auch in diesem Jahr hätten sich wieder viele Unternehmen beteiligt, „darunter zahlreiche Großunternehmen, aber auch kleine und mittlere“, berichtet Christian Huyghe im Vorfeld. Huyghe steht als Vorsitzender der rund 20-köpfigen Jury vor, die aus der Vielzahl von Einreichungen 35 Beiträge für die Teilnahme an den SIMA Innovation Awards 2022 nominiert hat. Das international besetzte Expertengremium ist es auch, das nach strengen Kriterien die Produkte auswählt, die letztlich mit den begehrten Medaillen ausgezeichnet werden.

Die SIMA findet vom 6. bis 10. November im Villepinte Exhi- bition Center unweit des Flug- hafens Charles de Gaulle statt. Messebesucher haben täglich in der Zeit von 8.30 bis 18 Uhr die Gelegenheit, das breitgefächerte Ausstellerangebot in den vier Messehallen in Augenschein zu nehmen.

Weitere Informationen gibt es unter www.simaonline.com

SIMA – Grüner Hotspot mit Tradition

Seit Gründung den technologischen Innovationen verpflichtet

1922 öffnete der „Salon de la Machine Agricole“ erstmals seine Pforten. Prachtvoller Austragungsort war damals das Grand Palais, ein architektonisches Meisterwerk, das eigens zur Weltausstellung im Jahr 1900 auf dem Champs-Élysées errichtet worden war.

Seit ihrer Gründung hat sich die Messe zum Ziel gesetzt, ein Schaufenster für die technologischen Innovationen in der Welt der Landwirtschaft zu sein. Schon bei der Premierenveranstaltung waren mehr als 300 Aussteller vertreten, um ihre Neuheiten zu zeigen.

1925, bereits drei Jahre nach Gründung, zog die Ausstellung in das damals neugeschaffene Messegelände Expo Porte de Versailles um und wurde ab 1928 international – mit einem Katalog, der bereits in vier Sprachen gedruckt war. Seit Anfang der 1990er Jahre ist das Messegelände Paris Nord Villepinte Schauplatz der SIMA, die nach dem erneuten Umzug weiter international expandieren konnte. Allein auf der letzten Messe 2019 präsentierten knapp 1.800 Unternehmen aus über 40 Ländern ihre neuesten Produkte. Nach Angaben der Organisatoren, dem Messeunternehmen Comexposium und dem französischen Industrieverband AXEMA, kamen 2019 rund 230.000 Besucher aus über 130 Ländern auf das Pariser Messegelände.


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