Weniger Erlöse mit Pflanzenschutzmitteln – Stickstoffdüngemittel zogen leicht an

Die im Industrieverband Agrar (IVA) organisierten Firmen haben im Geschäftsjahr 2020 in Deutschland erneut weniger für Pflanzenschutzmittel erlöst, während der Absatz von Düngemitteln stieg. IVA-Präsident Dr. Manfred Hudetz bezifferte den Inlandsumsatz aus dem Verkauf von Pflanzenschutzmitteln an den Großhandel auf 1,146 Mrd. Euro; das waren 3,9 Prozent weniger als 2019. Damit habe sich der 2014 gestartete Abwärtstrend fortgesetzt, so Hudetz. Der um Sondereffekte bereinigte Absatz von Pflanzenschutzmitteln habe nach Daten des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) 2019 mit 27.496 Tonnen das niedrigste Volumen seit der Wiedervereinigung erreicht. Nach Angaben des IVA bewegte sich der Umsatz mit Herbiziden 2020 mit 545 Mio. Euro auf dem Vorjahresniveau. Dagegen ging der mit Fungiziden erzielte Erlös für um 5,5 Prozent auf 411 Mio. Euro zurück. Für Insektizide einschließlich Akariziden und Synergisten wurde sogar ein Umsatzminus von 16,4 Prozent auf insgesamt 112 Mio. Euro verzeichnet. Außerdem verringerte sich der Erlös für „sonstige“ Pflanzenschutzmittel wie Repellents, Wachstumsregulatoren, Rodentizide und Molluskizide, und zwar um 1,3 Prozent auf insgesamt 78 Mio. Euro. Bei Pflanzenschutzmitteln für Haus und Garten gab es dagegen ein Erlösplus von 14 Prozent auf 60,4 Mio. Euro.

Mit Blick auf den Absatz am deutschen Stickstoffdüngemittelmarkt 2019/20 berichtete der Vorsitzende des IVA-Fachbereichs Pflanzenernährung, Marco Fleischmann, von einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,2 Prozent auf 1,372 Mio. Tonnen. Es zeige sich ein anhaltender Trend weg von Harnstoff hin zu Nitrat-basierten und schwefelhaltigen Produkten.


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