Akkugeräte haben sich auch im Garten- und Kommunalbereich durchgesetzt. Durch die ständige Weiterentwicklung sind die Maschinen viel leistungsfähiger, kompakter und nicht zuletzt auch erschwinglicher geworden. Der Einsatz von nicht treibstoffabhängigen Maschinen hat den Vorteil, dass die Maschinen leiser sind, keine unmittelbaren Abgase entstehen und folglich auch kein Treibstofflager mehr nötig ist. Die geringeren Lärmemissionen schätzen beispielsweise auch Kunden von Gartenbauunternehmen, wo oft in unmittelbarer Nähe von Nachbarschaften gearbeitet wird, was auch Konfliktpotential bietet. Die Abhängigkeit von genügend Stromreserven, Akkus oder einer Auflademöglichkeit muss gut und einbruchsicher gelöst sein. Wir haben von Husqvarna ein Set aus akkubetriebenen Maschinen zusammengestellt, die im professionellen Einsatz einsetzbar sind. Es handelt sich um folgende Geräte:
Rasentrimmer 520iLX
Heckenschere 520iHD70
Kettensäge 540iXP
Hochentaster 530iPT5 und das
Blasgerät 320iBMark II
Ein Akku-System für alle Maschinen
Was bei Husqvarna gegenüber anderen Akkusystemen besonders ist: dass alle markeneigenen Akkus auf demselben System laufen und kompatibel sind. Das heißt, egal ob Austauschakku, Akkupack im Werkzeuggürtel oder rückentragbarer Akku, durch das Akku-Universal-System sind vielfältige Kombinationen von Akkus und Ladegeräten möglich und harmonieren untereinander, auch die Ladestationen sind kompatibel. Man kann frei wählen, was man kombinieren möchte. Das ermöglicht, den Gerätepark recht flexibel und kostengünstiger zu halten. Selbstverständlich bietet sich bei Geräten, die dem Akku eine hohe Leistung abverlangen – etwa Blasgeräten oder Kettensägen – die Verwendung eines leistungsstärkeren Akkus wie dem BLi 20, 200 oder 300 an. Als eine Ausnahme benötigen Akku-Kettensägen das Akku BLi300.
Seitlicher Akkuschacht mit aktivem Kühlungssystem und SavE Modus für längere Laufzeit
Die Lithium-Ionen Akkutechnologie und teilweise bürstenlose Motoren sind eine gute Voraussetzung für langlebige Maschinen. Die Husqvarna-Akkus werden beim Aufladen mit Schnellladegeräten und in Maschinen, die ihnen eine hohe Leistung abverlangen, aktiv gekühlt. Dies verlängert nicht nur die Lebensdauer der Akkuzellen, sondern auch die Laufzeit der Akkus. Sie geben eine konstante Leistung ab, bis sie komplett entladen sind. Speziell ist auch die horizontale Anordnung des Akkuschachts zum seitlichen Einstecken des Akkus. Im Gegensatz zu Akkuschächten zum Einstecken von oben kann sich in der großen, durchgehenden Öffnung kaum Schmutz ansammeln und die Kontaktstellen sind verschmutzungssicher integriert. Um das Optimum an Arbeitsleistung herauszuholen, sind fast alle Maschinen mit dem SavE Modus ausgerüstet. Dieser wird über die intuitive Tastatur angewählt und so sind bei weniger anspruchsvollen Bedingungen längere Laufzeiten möglich. Ein vollständig entladener BLi200 Akku kann in nur 30 Minuten wieder zu 80 Prozent und in 50 Minuten vollständig aufgeladen werden. Für den Test haben wir zwei BLi200er und einen BLi300 Akku verwendet, welche mit allen Maschinen und Ladegeräten von Husqvarna kompatibel sind. Das Ladegerät QC330 reichte für die Ladezyklen gut aus. Für den größeren 300er Akku macht aber das QC 500 Ladegerät Sinn, denn dieses lädt bis zu 50 Prozent schneller.
Minimale Wartung und sehr wenig Lärmemissionen
Ein Vorteil ist der minimale Wartungsaufwand an den akkubetriebenen Geräten. Die bürstenlosen Motoren sind sehr langlebig und bedürfen kaum Unterhalt. Dieser beschränkt sich auf die montierten Werkzeuge wie Fadenkopf, Sägekette und Schwert oder bei der Heckenschere auf die Messer. Bei Akku-Geräten kommt es nicht nur auf die Leistung des Akkus an, sondern auch auf den Wirkungsgrad, mit der die Maschine die im Akku gespeicherte Energie nutzen kann. Grundsätzlich beeinflussen bei Akkumaschinen der gute Schnitt, scharfe Messer und optimaler Faden die Arbeitsleistung und das Ergebnis stärker als bei Maschinen mit Verbrennungsmotor, jedenfalls fällt eine stumpfe Kette viel schneller auf.
Zügiger Schnitt und gute Ausbalancierung bei der Kettensäge
Als erste und bekannteste Maschine kommt die beliebte Husqvarna Kettensäge 540iXP zum Zuge. Unsere Demosäge hatte ein X-Precision 35 cm Schwert montiert. Wenn man sie zum ständigen Gebrauch, also Ablängen und Ausasten, einsetzt, nutzt man besser den großen BLi300 Akku, damit länger genügend Leistung zur Verfügung steht. So ist auch die optimale Schneidleistung gesichert. Sie hält bei zügigem Schneiden von 30 cm dicken Tannenstämmen doch eine knappe Dreiviertelstunde bei voller Leistung durch. Dabei wurde die Säge nicht geschont und bis ans Limit gebracht. Durch das Aktivieren der Energiesparfunktion und einen schonenderen Einsatz ist es aber durchaus möglich, die Kapazität bis auf eineinhalb Stunden zu verlängern. Trotz der stolzen 95 dB Geräuschkulisse hat die gut ausbalancierte Säge sehr gut gefallen. Einzig der lästige Sicherheitsschalter oben auf dem hinteren Griff, der zum Entriegeln erst nach vorne geschoben werden muss, dämpfte die Begeisterung etwas. Mit nassen Handschuhen ist das lästig und für einen Profi unnötig. Der recht tief versenkte Flip-Up Einfülldeckel für das Kettenöl ist bei größerer Verschmutzung nicht immer sofort greifbar, aber dafür geschützt untergebracht. Leider gibt es für das Schwert noch keine werkzeugfreie Sicherungs- und Spannvorrichtung. Aber die Schneidgarnitur war herrlich abgestimmt. An die Lüftungsschlitze werden je nach Arbeitsweise recht viel Späne gesogen, was aber mit gelegentlichem Abwischen keine Probleme machte. Eine tolle, mit 5,8 kg (befüllt) leichte, handliche und leistungsfähige Säge mit viel Power und gutem Handling.
Mit leisem Schnitt bei jedem Wetter die Hecke stutzen
Mit der Heckenschere 520iHD70 sind wir der Hecke ans Geäst gegangen. Beeindruckend sind die 70 cm Schnittgarnitur mit doppelseitigem Messer und der sehr niedrige Schallpegel. Die Schnittleistung beträgt bis 4.000 Schnitte pro Minute, es können auch bis 30 mm dicke Stauden gekappt werden. Mit dem montierten Akku wiegt die Maschine 5,2 kg und ist recht leicht zu führen. Praktisch ist der schnellverstellbare, hintere Multi-Positions-Handgriff. Dieser lässt sich in mehreren Positionen arretieren und ermöglicht ein ergonomisches Arbeiten. Super ist, dass das Gerät auch wettertauglich ist. So kann auch mal bei Regen weitergearbeitet werden. Empfehlenswert, wenn die Messer nach dem Gebrauch kurz mit einem Multispray oder dergleichen eingesprüht werden, damit sie bis zum nächsten Einsatz nicht rosten oder festkleben können.
Ganz schön viel Wind: Das Blasgerät 320iB Mark II
Die Maschine ist inklusive Akku gerade mal 3,5 kg leicht und hat wirklich ganz viel Puste. Mit der Runddüse bringt sie über 10m3/min Luftleistung. Im SavE Modus kann man durchaus 25 Minuten damit arbeiten. Mit der Feststelltaste lässt sich die aktuelle Drehzahl vom bürstenlosen Motor fixieren und man braucht keinen Finger mehr biegen. Super ist die gefühlvolle, stufenlose Bedienung vom Bedienhebel, denn so lässt sich, wenn nötig, mit ganz wenig Luftvolumen arbeiten. Mit der Boost-Funktion wird die Blasgeschwindigkeit maximiert, wobei der Energievorrat dann etwa nach 15 Minuten aufgebraucht ist. Das Blasgerät ersetzt durchaus den Kehrbesen und bläst leichteres Material sehr effizient, wobei sich dieser dank der kleinen Abmessungen auch leicht im Fahrzeug verstauen lässt.
Ohne Leiter auf 5,5 Meter hoch hinaus
Auf große Höhen ist der Hochentaster 530iPT5 spezialisiert. Mit dem teleskopierbaren Schaft lässt sich die Schneidvorrichtung stufenlos auf eine Länge von 400 cm ausziehen und sicher arretieren, ohne erst eine Leiter anstellen zu müssen. Auch dieses Gerät ist für den Allwettereinsatz geeignet, das ist in der Winterzeit super. Der bürstenlose Motor versorgt die spezielle Kette mit bis zu 1,4 m/s Schnittleistung, wobei die mögliche Schnitttiefe satte 25 cm beträgt. Da der Antrieb auf der rechten Seite der Schneidgarnitur montiert ist, ermöglicht das für den Rechtshänder beste Sicht auf das Schwert. Das Arbeiten mit voll ausgezogenem Schaft erfordert doch eine gewisse Kondition. Dies erleichtert der Tragegurt, der sich variabel einstellen lässt. Mit etwas Übung, entsprechender Körpergröße und Ausdauer lassen sich so sehr rationell Waldränder oder Bäume bis über 5,5 m Höhe sicher und einfach zurückschneiden.
Leicht und auf Leistung getrimmt
Der 520iLX Rasentrimmer nimmt es locker mit herkömmlichen Modellen auf. Durch den speziellen, bürstenlosen Motor ist eine Mehrleistung von bis zu 25 Prozent möglich und das bei konstantem Drehmoment. Im Einsatz von mittlerem Gras schlägt er sich zusammen mit dem Tap’n’Go Trimmerkopf richtig gut. Sehr praktisch ist die wählbare Drehrichtung, denn so kann man je nach Situation diese per Fingertipp selbst bestimmen. Mit circa 4,5 kg Gewicht ist er sehr angenehm zum freihändigen Arbeiten.
Fazit
Das Akku Set von Husqvarna hat uns voll überzeugt, die Kompatibilität untereinander ist super. Gerade für den professionellen Einsatz ist der Allwettereinsatz ein Muss und zeigt die Qualität der Maschinen. Bei der Konstruktion wurde darauf geachtet, dass die Geräte möglichst leicht und trotzdem robust gebaut sind. Eine gute Ausbalancierung erleichtert das Handling. Alles Voraussetzungen, um im Grünpflegebereich erfolgreich und effizient zu arbeiten. Der emissionsfreie, geräuscharme Betrieb schont neben den Nachbarn auch den Anwender.