Hackerangriff legt Arbeit in Fendt-Werken lahm

Noch ist nicht klar, wann das IT-System vollständig repariert sein wird.

Agco: Hackerangriff legt Arbeit in Fendt-Werken lahm

Agco Produktionsanlagen sind Opfer eines Hackerangriffs geworden.

Der Landmaschinenkonzern Agco wurde am vergangenen Donnerstag, 5. Mai, Ziel eines massiven Hackerangriffs. Davon betroffen ist unter anderem auch das Fendt-Werk in Marktoberdorf, wo seitdem alles stillsteht. Wie lange die Produktion beeinträchtigt sein wird und wer hinter dem Angriff steckt, ist derzeit noch offen.

In einer Stellungnahme gab Agco kürzlich bekannt, dass der Angriff weltweit einige seiner Produktionsanlagen beeinträchtigt hat. Die dabei eingesetzte Ransomware, ein Schadprogramm, verwehrt Mitarbeitern den Zugriff auf einzelne Daten oder das gesamte IT-System. Dadurch soll nahezu der gesamte Betrieb auch im Fendt-Werk Marktoberdorf unmöglich gemacht worden sein und daher stillstehen: von der Verwaltung über die Teileversorgung bis hin zur Montage.

Agco untersucht derzeit noch das Ausmaß des Angriffs. Der Konzern geht davon aus, dass der Geschäftsbetrieb für mehrere Tage beeinträchtigt sein wird. Es könne möglicherweise länger dauern, bis alle Dienstleistungen wieder vollständig aufgenommen werden können – je nachdem, wie schnell das Unternehmen in der Lage sei, seine Systeme zu reparieren.

Angriff aus Finnland?

Wegen des Vorfalls hat Fendt am Standort Marktoberdorf einen Großteil der rund 4.000 Mitarbeitenden vorübergehend nach Hause geschickt, wie die Allgäuer Zeitung (AZ) auf ihrem Online-Portal berichtet. Einzelne Mitarbeiter berichten laut der Zeitung, dass kein Computer des Unternehmens aktuell eine funktionierende Internetverbindung habe. Daher könnten weder Traktoren produziert werden, noch Bauteile bestellt oder verladen oder auch nur Gehaltsschecks ausgestellt werden, heißt es in dem Bericht weiter. Derzeit würden Krisenstäbe tagen, wie die AZ berichtet. Der Angriff soll von Finnland aus erfolgt sein, wie es inoffiziell heißt.

Am Dienstag dieser Woche hatten Agco-Händler keinen Online-Zugriff auf das ET-Bestellwesen von Agco.

Hintergrund – Was ist Ransomware?

Ransomware (von englisch ransom für „Lösegeld“), auch Erpressungstrojaner, Erpressungssoftware, Kryptotrojaner oder Verschlüsselungstrojaner genannt, sind Schadprogramme, mit deren Hilfe ein Eindringling den Zugriff des Computerinhabers auf eigene Daten, deren Nutzung oder auf das ganze Computersystem verhindern kann. Dabei werden private Daten auf dem fremden Computer verschlüsselt oder der Zugriff auf sie verhindert, um für die Entschlüsselung oder Freigabe ein Lösegeld zu fordern.

Einfallstor für Hacker sind dem Bundeskriminalamt zufolge hauptsächlich sogenannte Phishing-Mails. Sowohl private Nutzer als auch Unternehmen erhalten sie gleichermaßen. Per Mail und entsprechend in diesen enthaltene Links ermöglichen den Tätern so Zugriff auf Softwaresysteme.

Quelle: Wikipedia/Bundeskriminalamt


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Herstellerdaten AGCO

  • Gründungsjahr: 1990
  • Umsatz in Mio. €: 6748 (AGCO Konzernumsatz)
  • Anzahl Mitarbeiter: 14500
  • Branche: Landtechnik
  • Website: www.agcocorp.com

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