Mehr Getreide, viel weniger Raps

Herbstaussaat: Mehr Getreide, viel weniger Raps

Die Rapsfläche wurde um ein Viertel reduziert.

Die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland haben in diesem Herbst die Aussaat von Wintergetreide im Vergleich zum Vorjahr um 438.800 ha oder 8,8 % auf insgesamt 5,43 Mio. ha ausgedehnt. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mit. Kräftig zurückgefahren wurde indes der Anbau von Winterraps: Während sich zur Ernte 2018 die betreffende Fläche noch auf 1,22 Mio. ha belief, sind es aktuell mit 917.100 ha gut 306.000 ha oder ein Viertel weniger.

Laut Destatis beruhen die hochgerechneten Aussaatflächen auf Mitteilungen einer begrenzten Anzahl von Ernteberichterstattern in den Bundesländern von Ende November. Daher seien diese Ergebnisse als Anbautendenzen zu bewerten, die sich bis zur Ernte 2019 noch durch Auswinterungsschäden sowie Schädlings- und Krankheitsbefall ändern könnten, so die Statistiker. Ihren Hochrechnungen zufolge wurde die Aussaat von Winterweizen, der bedeutendsten Getreideart in Deutschland, um 133.400 ha beziehungsweise 4,6 % auf 3,03 Mio. ha vergrößert.

Für die Wintergerste weist Destatis eine Flächenzunahme von fast 13 % auf 1,37 Mio. ha aus, absolut sind das 156.400 ha mehr als im Erntejahr 2018.

Den Anbau von Triticale haben die Landwirte um schätzungsweise 34.200 ha oder 9,6 % auf 391.800 ha ausgedehnt. Einen noch deutlicheren Zuwachs gab es bei der Aussaat von Roggen und Wintermenggetreide: Diese beläuft sich auf 637.000 ha, was einer Ausdehnung von 22,0 % entspricht.

Mit seiner jetzt ausgewiesenen Winterrapsfläche liegt das Bundesamt dagegen noch deutlich unter den privaten Schätzungen. So hatte das „Kleffmann CropRadar“ Anfang Dezember hier auf einen Rückgang von 21,6 % hingedeutet, was 960.000 ha entsprochen hätte. Laut den Statistikern in Wiesbaden wurde der Anbau der schwarzen Ölfrucht in allen Bundesländern eingeschränkt. Sie führen diese Entwicklung vor allem auf die Trockenheit vor und nach der Aussaat zurück. Am kräftigsten ging der Winterrapsanbau ihren Angaben zufolge in Sachsen-Anhalt mit 49 % zurück, gefolgt von Hessen mit 40 % und Brandenburg mit 39 %.

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