Jetzt unter dem Dach von Faurecia

Französischer Automobilzulieferer übernimmt Anteile der Familie Hueck

Hella: Jetzt unter dem Dach von Faurecia

Hella und Faurecia bündeln ihre Kompetenzen. Hier die LED Produktion bei Hella.

Der Licht- und Elektronikspezialist Hella und der französische Automobilzulieferer Faurecia haben Samstag letzter Woche eine Vereinbarung über den Zusammenschluss beider Unternehmen unterzeichnet. In dem Zuge übernimmt Faurecia das 60 Prozent-Aktienpaket der Hella Poolaktionäre. Zudem hat Faurecia ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zum Erwerb der weiteren Hella Aktien zum Angebotspreis von 60 Euro angekündigt (Bruttoangebotspreis von 60,96 Euro inklusive der erwarteten Dividende in Höhe von 0,96 Euro je Hella-Aktie). Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt regulatorischer Freigaben und wird für Anfang 2022 erwartet. Über eine Rückbeteiligung in Höhe von bis zu neun Prozent werden die derzeitigen Hella Poolaktionäre an der börsennotierten Obergesellschaft beteiligt bleiben.

Mit der Übernahme entsteht nach Bosch, Continental und ZF ein fünfter großer europäischer Autozulieferer mit einem Umsatzpotenzial von mehr als 20 Milliarden Euro.

Um alle Anteile zu erwerben, wird Faurecia nach Angaben des Handelsblatts gut 6,8 Milliarden Euro zahlen müssen. Rund 3,4 Milliarden Euro bezahlt das französische Unternehmen in bar. Die restlichen 3,4 Milliarden Euro finanziert Faurecia über eine Kapitalerhöhung, die Ausgabe von Anleihen und mit Krediten. Bis Anfang 2022 soll die Transaktion vollzogen werden.

„Über eine Rückbeteiligung in Höhe von bis zu neun Prozent werden die derzeitigen Poolaktionäre von Hella an der börsennotierten Obergesellschaft beteiligt bleiben und Hella somit auch in Zukunft eng begleiten“, teilte der MDax-Konzern mit. Ein Vertreter der Hueck-Familie wird zudem in den Verwaltungsrat von Faurecia einziehen.

Im Zuge der Transaktion entsteht ein globaler Anbieter für Elektromobilität mit einem umfassenden Leistungsspektrum. Hella bringt hierfür ein Portfolio in den Bereichen Batterie- und Lenkungselektronik, Sensorik sowie Aktuatorik ein, während Faurecia Wasserstoff-Lösungen und Speichersysteme beisteuere. Auch im Hinblick auf Lösungen für Fahrerassistenzsysteme und Autonomes Fahren will der Zusammenschluss zu den globalen Technologieführern aufsteigen. Weitere Vorteile sollen sich durch Kombination der Aftermarket Aktivitäten von Hella sowie des Geschäfts mit Herstellern von Spezialfahrzeugen ergeben.

Hella erreichte 2019/20 mit 36.000 Mitarbeitenden 5,8 Mrd. Euro Umsatz, bei Faurecia waren es im Geschäftsjahr 2020 114.000 Mitarbeitende bei 14,7 Mrd. Euro Umsatz.


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