Auf den Höfen deutlicher Einkommensrückgang

Gewinne der Haupterwerbsbetriebe sind im Wirtschaftsjahr 2018/19 gegenüber dem Vorjahr um gut 25 Prozent eingebrochen – Landwirtschaftskammern legen Ergebnisse der Auswertung von Buchführungsdaten vor

Haupterwerbsbetriebe: Auf den Höfen deutlicher Einkommensrückgang

Das mittlere Unternehmensergebnis ging um 18.000 Euro auf 52.000 Euro zurück.

Die Gewinne der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe in Deutschland sind im Wirtschaftsjahr 2018/19 im Durchschnitt aller Höfe und Regionen im Vorjahresvergleich um ein Viertel gesunken. Das berichtete der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) jetzt in Berlin mit Verweis auf eine erste Auswertung von Buchführungsdaten.

Laut VLK ging das mittlere Unternehmensergebnis um 18.000 Euro oder 25,7 % auf 52.000 Euro zurück. Bei allen Betriebsausrichtungen habe der Gewinn nicht ausgereicht, um die eingesetzten Produktionsfaktoren Boden, Kapital und Arbeit voll zu entlohnen. Verantwortlich für die negative Entwicklung machte der VLK die dürrebedingt unterdurchschnittlichen Ernten in Verbindung mit rückläufigen Preisen für Milch sowie Rind- und Schweinefleisch. Besonders betroffen seien die Futterbaubetriebe gewesen, die unter einem Rückgang der Milch- und Rindfleischpreise bei einem gleichzeitigen Anstieg der Futterkosten gelitten hätten. Die Gewinne brachen hier dem Verband zufolge gegenüber 2017/18 um bis zu 50 % ein und hatten eine Bandbreite von 40.000 Euro in Schleswig-Holstein bis 65.000 Euro in Rheinland-Pfalz.

Zu den Verlierern gehörten auch die Schweinehalter, denn der aktuelle Preisanstieg durch die florierenden Chinaexporte werde sich erst im laufenden Wirtschaftsjahr positiv in den Büchern niederschlagen. Im Jahr 2018/19 lagen die Unternehmensergebnisse in den Schweinehochburgen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen nach Angaben des VLK mit 39 000 Euro beziehungsweise 43.000 Euro klar unter dem Fünfjahresdurchschnitt.

Die Acker- und Kartoffelbauern konnten dagegen aufgrund gestiegener Preise in Bundesländern wie Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland höhere Gewinne einfahren, in Schleswig-Holstein wegen geringer Halmfruchterträge allerdings nicht. Im Weinbau blieb das Unternehmensergebnis mit 87.500 Euro im Schnitt weitgehend stabil.


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