Die neue Güllesaison läuft jetzt an. Grund genug, die Gülleausbringtechniken vor ihrem Einsatz genau unter die Lupe zu nehmen und fit für das neue Gülle-Jahr zu machen. Dabei lässt sich das Lohnunternehmen Stiegeler aus dem niedersächsischen Badbergen über die Schulter schauen. Stiegeler setzt das Schleppschlauchgestänge SwingMax von Vogelsang mit einer Arbeitsbreite von 27 Metern ein. Das SwingMax-Gestänge ist bei Landwirten und Lohnunternehmen stark nachgefragt und wird mit Arbeitsbreiten von bis zu 36 Metern eingesetzt Darin verbaut ist der Vogelsang-Exaktverteiler ExaCut ECL. Der Fasswagen hat ein Volumen von 23 Kubikmetern und verfügt über eine Vogelsang-Drehkolbenpumpe der VX-Serie mit vorgeschaltetem Nasszerkleinerer RotaCut von Vogelsang. Stiegeler-Mitarbeiterin Luzie Dicke (Bild 1) zeigt, auf welche fünf zentralen Techniken es beim Gestänge-Check ankommt.
1. Kontrolle des Verteilers: Exzenter, Messerhalter, Luftnachsaugung
Prüfen Sie die Exzenter auf Verschleiß. Öffnen Sie dafür die Wartungsklappe des Verteilers und schrauben Sie die Exzenter heraus. Wenn diese leichtgängig und zügig zurückspringen (Bild 2), sind sie in Ordnung.
Tipp: Legen Sie die Exzenter zum Säubern in einen Eimer mit warmem Wasser.
Nach der Reinigung müssen die Exzenter neu gespannt werden. Spannen Sie sie dazu in einen Schraubstock ein, bringen Sie sie auf Spannung und fixieren Sie die Exzenter dann mit einem Federstecker. Da Luzie hier wenig Verschleiß feststellt, kann sie die Teile wieder einbauen.
Noch vor dem Einbau der Exzenter prüft Luzie die Messerhalter zum Rotor. Hier ist noch genügend Abstand zur Karosseriescheibe vorhanden (Bild 3). Schneidmesser und Schneidring sind voll funktionstüchtig. Achten Sie darauf, dass die Messerhalter auf dem Rotor leicht beweglich sind. Faserstoffe, die sich zwischen Messerhalter und Rotor befinden, sollten Sie gründlich entfernen. Schieben Sie dafür die Messerhalter vom Rotor.
Tipp: Um ein Anhaften der Messerhalter auf dem Rotor zu vermeiden, bestreichen Sie die Fläche der beiden Teile, die auf dem Rotor aufliegen, mit biologisch abbaubarem Öl (Bild 4).
Die Luftnachsaugung ist für eine präzise Verteilung der Gülle besonders wichtig. Denn nur, wenn die Luftschläuche frei sind, kann die Gülle exakt über die Ablaufschläuche verteilt werden. Spülen Sie verstopfte Schläuche daher mit einem Wasserschlauch durch, der am Ende des roten Luftschlauchs eingeführt wird (Bild 5) und im Inneren des Verteilers wieder ankommt.
2. Check des Schleppschlauchgestänges: Drahtseile und Zylinder
Per Sichtkontrolle überprüft man die Drahtseile der Seitenarme auf Beschädigungen (Bild 8). Bei diesem 27-Meter-Gestänge sind an jedem Seitenarm drei Drahtseile verbaut. Diese sorgen für die DropStop-Funktion. Kontrollieren Sie auch die übrigen Drahtseile für den TeleShift und am TopSwing-Arm.
Tipp: Achten Sie beim TopSwing-Arm darauf, dass die Schellen fest um das gut gespannte Drahtseil sitzen (Bild 6).
Prüfen Sie die Hydraulikzylinder vom Hinterrahmen, die sich mittig am Gestänge befinden. Liegt der Resthub der Zylinder auf beiden Seiten zwischen 5 mm und 8 mm? Dann sind Sie auf der sicheren Seite. An diesem Gestänge ist der Abstand etwas zu klein (Bild 7). Daher stellt sie ihn über die Fangseile nach.
3. Schläuche auf dem Prüfstand
Am Schleppschlauchgestänge sind Schläuche mit verschiedenen Funktionen verbaut. Alle sollten per Sichtkontrolle auf Beschädigungen überprüft werden. Das gilt besonders für die Verteilschläuche, weil sie häufig bewegt werden (Bild 9). Schauen Sie auch bei den Auslass- und Hydraulikschläuchen genau hin.
Tipp: Wechseln Sie die Hydraulikschläuche alle sechs Jahre.
4. Anbautechnik für eine sichere Straßenfahrt
Überprüfen Sie die Oberlenker zwischen Fasswagen und Gestänge und schauen Sie, ob die Seitenarme beim eingeklappten Gestänge gut in der Auflage aufliegen (Bild 10). So ist sichergestellt, dass während der Straßenfahrt keine Schläge auf den Hinterrahmen ausgeübt werden und diesen beschädigen.
Seitlich am Fass ist ein Verriegelungsmechanismus angebracht, der den Gestängearm für die Straßenfahrt fixiert. An diesem Schleppschlauchgestänge greift die Verriegelung auf der einen Seite richtig (Bild 11), auf der anderen Seite nicht (Bild 12). Durch das Nachspannen der Seile korrigiert man den Verriegelungsmechanismus (Bild 13).
5. Komponenten im Blick: Drehkolbenpumpe und RotaCut
Binden Sie auch Komponenten wie Pump- und Zerkleinerungstechniken in Ihren Gestänge-Check mit ein. Führen Sie an der Drehkolbenpumpe jährlich einen Ölwechsel durch. So stellen Sie sicher, dass die Sperrkammer vom Pumpengehäuse das Getriebe schützt (Bild 14).
Tipp: Kontrollieren Sie die Dichtungen an der Pumpe, indem Sie die Sperrkammer statisch überprüfen. Das heißt, Sie lassen das Öl von der Sperrkammer ab, verschließen sie wieder und geben 2 bar Druck auf die Sperrkammer. Bleibt der Druck stehen, ist die Dichtung in Ordnung.
Zur Kontrolle des Nasszerkleinerers öffnet man die Serviceklappe und überprüft Schneidsieb und Rotormesser auf Verstopfungen und Verschleiß. Hier ist nichts zu beanstanden. Die Messer liegen eng am Schneidsieb an (Bild 15).
Damit ist das SwingMax-Schleppschlauchgestänge von Vogelsang fit für die neue Güllesaison.