Förderung für Experimentier- und Testfelder

In bundesweit 14 Projekten sollen die Einsatzmöglichkeiten digitaler Technik in der Landwirtschaft untersucht werden – 50 Millionen Euro Förderung in drei Jahren für „starke Leuchtturmprojekte“

Grüne Digitalisierung: Förderung für Experimentier- und Testfelder

Digitale Technik erlaubt die Verbindung vieler Einzelbausteine.

Für die digitalen Test- und Experimentierfelder, mit denen das Bundeslandwirtschaftsministerium in den kommenden Jahren die Einsatzmöglichkeiten digitaler Technik in der Landwirtschaft untersuchen will, hat Ressortchefin Julia Klöckner jetzt in Berlin mit der Überreichung des Förderbescheids den Startschuss gegeben. Durch die insgesamt 14 Projekte, die in den kommenden drei Jahren mit 50 Mio. Euro gefördert würden, „bauen wir die Vorreiterrolle der Landwirtschaft bei der Digitalisierung weiter aus“, erklärte Klöckner.

Bundesweit werde in der Praxis untersucht, wie digitale Techniken optimal „zum Schutz des Klimas und der Umwelt, zur Steigerung des Tierwohls, der Artenvielfalt und zur Arbeitserleichterung“ eingesetzt werden könnten. Ziel sei es, Nachhaltigkeit „noch besser mit Ertragssicherung zusammenzubringen“, so Klöckner. Das sei entscheidend für eine gute Zukunft der Branche. Es steigere die Attraktivität der „grünen“ Berufe und erhöhe die gesellschaftliche Akzeptanz. In den Vorhaben habe man daher das gesamte Spektrum der Landwirtschaft abgedeckt, vom Ackerbau über Sonderkulturen bis zur Tierhaltung.

Mit dem Startschuss wurde laut Klöckner auch das Kompetenznetzwerk „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ im Bundeslandwirtschaftsministerium etabliert. Dieses solle die Nutzung von Synergien zwischen den Projekten stärken und das Fachwissen aus den einzelnen Experimentierfeldern bündeln. Zudem würden aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen aus allen Bereichen der Digitalisierung in der Landwirtschaft analysiert und Lösungsvorschläge erarbeitet. Auch in den Bundesländern freute man sich über den Start der Projekte.

Große Möglichkeiten

In Niedersachsen, wo insgesamt drei Projekte durchgeführt werden, sprach Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast von einem „schönen Erfolg für Niedersachsen“. „Das sind starke Leuchtturmprojekte, die genau zu unserer Digitalisierungsstrategie passen“, stellte die Ministerin fest. Sie sehe darin große Möglichkeiten zur Steigerung von Produktivität, ökologischer Nachhaltigkeit, Tierwohl und Transparenz.

Konkret geht es in den drei Vorhaben um die Digitalisierung in der Schweinehaltung, die Implementierung digitaler Technologien für den Pflanzenschutz und die Weiterentwicklung von Digital-Farming-Lösungen im Pflanzenbau.

Ackerboden mit Sensoren

Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber teilte mit, dass man mit dem Vorhaben „DigiMilch“ ein Zukunftsprojekt für die heimischen Milchviehhalter nach Bayern geholt habe. Um die Datenvernetzung auf Milchviehbetrieben weiter zu optimieren, würden einzelne Bereiche der Milchviehhaltung näher untersucht.

Sachsens Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt wies darauf hin, dass in den Freistaat Fördergelder für das Projekt „Landnetz“ fließen. In dessen Rahmen werde zum Beispiel ein Ackerboden mit Sensoren ausgestattet, mittels derer Bodendichte, Feuchtigkeit und Nährstoffgehalt ausgelesen werden könnten. Damit könnten unter anderem Düngung und Bewässerung genau angepasst werden.


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