Corona hinterließ unterschiedliche Spuren

Mittelständische Landmaschinenindustrie: Das Pandemie-Jahr 2020 brachte zunächst viel Schatten, dann aber auch Licht – Schnelle Erholung der deutschen Hersteller mit teilweise deutlichen Umsatzzuwächsen – Unternehmen in Italien und Frankreich kamen erst Monate später wieder in ruhigeres Fahrwasser

Große Tiger – Kleine Tiger: Corona hinterließ unterschiedliche Spuren

Dass sich die mittelständischen Unternehmen der Landtechnikindustrie trotz des „annus horribilis“ (ein schreckliches Jahr) 2020 noch einigermaßen erfolgreich aus der Affäre ziehen konnten, ist keineswegs selbstverständlich. Es ist vor allem ihrer Solidität, Flexibilität und Innovationsfreude zu verdanken. Die mit Covid-19 verbundenen Herausforderungen waren vielfältig: Produktionsstillstände bei Lieferanten, Lieferverzögerungen bei Teilen und Komponenten aus Fernost und Südeuropa sowie letztendlich auf der Kundenseite der weitgehende Ausfall der Gastronomie und seine Folgen für die Erzeugerpreise. Das führte in in einzelnen Produktsparten zu erheblichen Nachfragerückgängen.

Völlig umdenken mussten die Hersteller auch auf der Marketingseite angesichts der Absage von Messen und Ausstellungen. Selbst die üblicherweise gut besuchten Hausausstellungen durften nicht mehr stattfinden. Hier kurzfristig wertschöpfende Alternativen zu entwickeln, stellte sich als echte Herausforderung dar. Es wird sich zeigen, ob die aus der Not heraus entwickelten Kommunikations-Alternativen Bestand haben werden und damit die Ära der „großen Messeauftritte“ zu Ende ist.

Technologisch gesehen ist der Trend zur Digitalisierung von Maschinen und Anbaugeräten sowie dem nachhaltigen Einsatz von Produkten ungebrochen, wobei die Elektrifizierung von Anbaugeräten eher schleppend voranzukommen scheint.

Einige Sorgen bereiten muss der Branche allerdings der nach wie vor anhaltende Trend zur Ausweitung des Produktangebotes auf Seiten der weltweit operierenden Hersteller. Smarte Anbieter können aber auch davon profitieren, dass sie neue Vertriebspartner finden, wenn die Global Player mit ihren teilweise überzogenen Umsatzerwartungen traditionelle Handelspartner verlieren oder in die zweite Reihe stellen. Hier können vor allem die mittelständischen Unternehmen durch Kundennähe, solide Beratung und zuverlässigen Kundendienst punkten.

Alles in allem kann die Branche, die nicht in gleichem Maße auf Aktionäre Rücksicht nehmen muss wie die weltweit tätigen Konzerne, mit Zuversicht in die nächsten Jahre blicken – denn: angebaut und gegessen wird immer.

Geräteanbieter Grünland und Ackerbau

Amazone (D) – Das mittlerweile 138 Jahre alte Unternehmen konnte mit seinen weltweit 1.900 Mitarbeitern auf ein extrem erfolgreiches Jahr 2020 zurückblicken und seinen Umsatz um rund 15 % auf 537 Mio. Euro steigern. Auch im laufenden Jahr peilt Amazone Verkäufe in Vorjahreshöhe an. Das Ziel, die weitere Entwicklung von modernen Präzisionstechnologien zu intensivieren, um mehr Klima-, Natur- und Umweltschutz und hohe Erträge zu sichern und dabei noch Kosten zu sparen, verfolgt Amazone mit erheblichen Investitionen in Forschung und Entwicklung, die über 6 % vom Umsatz ausmachen. Sie sind vor allem auf die Digitalisierung und Vernetzung von landwirtschaftlichen Produktionsprozessen ausgerichtet, wobei Softwarelösungen, Elektronik und Sensorik unter dem Sammelbegriff Amazone 4.0 weitgehend im eigenen Haus entwickelt werden. Dass sich Amazone weiter auf Expansionkurs bewegt, zeigen Investitionen in den Ausbau des Werkes Bramsche und das neue Ersatzteilzentrum Tecklenburg-Leeden. Rund 80 % des Umsatzes gehen in den Export.

Exel Industries (F) – Bei uns weniger bekannt als seine prominenten Marken wie Holmer, Hardi, Tecnoma und Berthoud, ist das französische Unternehmen Exel Industries, das mit seinen Produkten 2020 754,4 Mio. Euro erwirtschaftete. Mit 332 Mio. Euro entfielen 44 % der Umsätze auf Produkte für den Pflanzenschutz. Allein auf diesem Sektor ist Exel mit neun verschiedenen Marken unterwegs. Auf 114 Mio. Euro und damit 15 % der Verkäufe beliefen sich die Umsätze im Bereich der Zuckerrüben-Erntetechnik und -Bergung aus dem Hause Holmer. Exel Industries ist auch außerhalb der Agrarwirtschaft auf wettbewerbsträchtigen Märkten wie dem Geschäft mit Produkten für den Privatgarten und das industrielle Spritzen unterwegs und leidet seit 2017 unter Umsatzrückgängen. Erstmals seit etlichen Jahren musste das Unternehmen 2020 einen Verlust von 10,7 Mio. Euro hinnehmen.

Fliegl (D) – Das aus einem landwirtschaftlichen Betrieb hervorgegangene Mühldorfer Unternehmen begann zunächst als Handelsbetrieb für Landtechnik und stieg 1981 in den professionellen Maschinenbau ein. Hier hat sich Fliegl dank seines Angebotes auch außerhalb der Landwirtschaft fest etabliert – egal, ob etwas abgeschoben, gestreut, gekippt, überladen oder transportiert werden muss. Das Unternehmen verfügt über 22 Standorte in 15 Ländern und produziert an 12 Standorten. Als „kleiner global Player“ verfügt Fliegl über Vertriebsstandorte in den USA, China und Neuseeland und arbeitet in zahlreichen Märkten außerhalb Europas mit Importeuren zusammen.

Horsch (D) – Der „erst“ in den 1980er Jahren entstandene Pionier der pfluglosen Bodenbearbeitung gehört heute zu den innovativsten mittelständischen Unternehmen, wie das im Juli diesen Jahres von der Zeitschrift Wirtschaftswoche veröffentlichte Ranking zeigt. Platz 10 unter den Top 50 Unternehmen ist nicht nur für Horsch eine Auszeichnung, sondern auch ein Indiz für die Innovationskraft der deutschen Landtechnikindustrie insgesamt. Weniger Energieverbrauch durch pfluglose Bewirtschaftung, mehr Fokus auf mechanische Unkrautbekämpfung – damit liegt das Unternehmen voll im Trend und auf Wachstumskurs. Mit seinen 1.980 Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen zuletzt rund 493 Mio. Euro Umsatz und investiert derzeit rund 17 Mio. Euro in den Ausbau seines Werkes im thüringischen Ronneburg.

Köckerling (D) – Das 1955 gegründete Unternehmen ist Hersteller von landwirtschaftlichen Geräten zur Bodenbearbeitung und Aussaat, spezialisiert auf die bodenschonende, konservierende, pfluglose Bewirtschaftung von Ackerbauflächen. Der nationale und internationale Vertrieb der Maschinen, die das Unternehmen mit knapp 200 Mitarbeitern fertigt, erfolgt über ein breit gestreutes Händlernetz. Köckerling erzielte 2019 einen Umsatz von rund 55,7 Mio. Euro und investierte dabei immerhin 7 % seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

Krone (D) – Der relativ späte Einstieg der Firma Krone in die Selbstfahrertechnologie war eine strategisch langfristig gute Entscheidung, sorgte sie doch für mehr Wettbewerb unter den weltweit agierenden Big Shots. Und für eine geographisch weitere Verbreitung der Marke, so dass Krone heute 5.375 Mitarbeiter in 15 Ländern beschäftigt. Mit 2,1 Mrd. Euro Umsatz konnte die Krone-Gruppe das Jahr 2020/21 rotz Pandemie, Brexit und allgegenwärtiger Handelsstreitigkeiten erfolgreich abschließen. Rund 800 Mio. Euro entfielen dabei auf den Landtechnikumsatz und damit 9,3 % mehr als im Vorjahr. Krone sieht sich als Marktführer im Segment Mähen, Wenden, Schwaden sowie in der Presstechnik und investiert kontinuierlich in den Ausbau seiner Anlagen, die Digitalisierung, Automatisierung, Vernetzung und Telematik. So nahm unter anderem das neue Validierungszentrum am Standort Lingen im Sommer 2020 seinen Betrieb auf.

Kuhn (F) – Trotz schwierigen konjunkturellen Umfeldes sank der Umsatz der schweizerischen Bucher Industries-Tochter nur um 3,6 % auf 1,021 Mrd. Euro und konnte im zweiten Halbjahr 2020 mit 13,6 % einen deutlichen Schub beim Auftragseingang verzeichnen. Dazu trug vor allem die starke Nachfrage nach Kuhn-Produkten für die Viehhaltung auf dem europäischen und nordamerikanischen Markt bei, während sie im Ackerbau eher stagnierte. Mit seinen ca. 5.000 Mitarbeitern und Produktionsstätten auf drei Kontinenten ist das Unternehmen in rund 100 Märkten rund um den Globus aktiv und investierte 4 % seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Dabei setzt Kuhn u.a. auf digitale High-Tech-Lösungen wie z.B. auf den autonom arbeitenden Fütterungsroboter, der mit RTK und LiDAR-Technologie arbeitet und Anfang 2021 mit einem SIMA Innovation Award in Gold ausgezeichnet wurde.

Kverneland (J) – Als 2012 im Zuge der strategischen Expansion des japanischen Herstellers Kubota übernomme Hersteller von Geräten für die Bodenbearbeitung und Bestandspflege ist Kverneland mit Vertriebsstätten in 17 Ländern vertreten und verkauft seine Produkte auf 60 Märkten rund um den Erdball. Das 1879 gegründete Unternehmen übernahm 1998 auch die Marken Vicon und Greenland und vertreibt nach wie vor Vicon-Produkte im Bereich der Futterernte, Düngung und Pressentechnik. Mit rund 2.500 Mitarbeitern setzte Kverneland sowohl 2019 als auch 2020 497 Mio. Euro um. Seit Januar 2021 wird die Kverneland-Gruppe von Shingo Hanada geführt.

Lemken (D) – Als ‘Edelstein’ mit 240 Jahren Erfahrung auf dem Sektor der Bodenbearbeitung, Drill- und Hacktechnik erzielte das traditionsreiche Familienunternehmen 2020 einen Umsatz von 365 Mio. Euro. Nachdem Lemken die Produktion von Feldspritzen aufgegeben hat, konzentriert sich das Unternehmen auf die Präzisionshacktechnik, wobei die Tochter Steketee als Innovationsschmiede eine Schlüsselrolle einnimmt. Angesichts immer stringenter werdender Regeln für den Pflanzenschutz werden mechanische Verfahren mit individuell konfigurierbaren Hackmaschinen und kameragestützter Einzelpflanzenerkennung ebenso an Bedeutung gewinnen wie „intelligente“ Düngerstreuer. 77 % des Umsatzes, den das Unternehmen mit seinen 1.600 Mitarbeitern erzielt, gehen in den Export, allen voran in Märkte mit hohem Anteil an Großflächenlandwirtschaft wie Frankreich, Russland, die USA und Großbritannien.

Maschio Gaspardo (I) – Der italienische Hersteller, der sich fast ausschließlich in Familienbesitz befindet, verfügt mit rund 1.800 Mitarbeitern und Werken im heimischen Italien auch über Produktionsstandorte in Rumänien, Indien und China. Hinzu kommen neben Vertriebsniederlassungen in der EU auch Verkaufshäuser in Russland, der Ukraine, der Türkei und den USA. Mit seinem breit angelegten Programm an Bodenbearbeitungsgeräten, Sätechnik, Spritzen und Heuwerbung musste das Unternehmen, dessen Exportquote bei über 80 % liegt, im Jahr 2020 einen Umsatzrückgang von 4,4 % auf 303 Mio. Euro hinnehmen. Auf dem deutschen Markt bietet Maschio Gaspardo seit 2018 auch Rundballenpressen an, die vom 2014 übernommenen Hersteller Feraboli stammen.

Große Tiger – Kleine Tiger: Corona hinterließ unterschiedliche Spuren

Pöttinger (A) – Mit seinem 150jährigen Jubiläum erweist sich das Unternehmen als Hort der Stabilität und erzielte mit über 1.900 Mitarbeitern und einer Exportquote von 88 % im Geschäftsjahr 2020/21 einen Umsatz von 405 Mio. Euro. Mehr als zwei Drittel der Verkäufe entfallen dabei auf den Grünlandbereich, der Rest auf Produkte für den Ackerbau. Knapp 60 % des Gesamtumsatzes wurden in den Ländern Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Schweiz und Großbritannien erzielt. Massive Umsatzsteigerungen verzeichnete Pöttinger mit seinen weltweit 16 Vertriebsstandorten auch in Übersee, allen voran in Kanada und Australien sowie in Russland. Seine Verbundenheit zum Heimatstandort dokumentierte Pöttinger zuletzt mit der Eröffnung seines vierten Werkes in St. Georgen, einer 25 Mio. Euro Investition, deren nächste Ausbaustufe bereits in Angriff genommen wurde.

Rauch (D) – Als Spezialist entwickelt das badische Landmaschinenunternehmen hochwertige Maschinen zur Düngerausbringung und Streutechnik für den kommunalen Winterdienst, vom handgeführten Streuwagen bis zum ISOBUS-gesteuerten Großflächenstreuer mit über 8 t Düngernutzlast für die Landwirtschaft. Gleichzeitig liefert Rauch als Zulieferer auch Sätechnikkomponenten an die Hersteller Kuhn und Köckerling. Bei einer Exportquote von 69 % erzielte das Unternehmen mit seinen 380 Mitarbeitern 2020 einen Umsatz von 74,5 Mio. Euro, rund 6 % weniger als im Vorjahr, konnte seinen Umsatz aber im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021 auf 89,6 Mio. Euro steigern. Das bereits in der fünften Generation geführte innovative Familienunternehmen hat eine Produktionskapazität von 16.000 Maschinen und hält rund 170 Patente – Grund genug, das 100jährige Firmenjubiläum ausgiebig zu feiern.

Väderstad (S) – Als eines der technologisch führenden Unternehmen auf dem Sektor der Bodenbearbeitung und Aussaat hat das 1962 gegründete schwedische Familienunternehmen in den vergangenen drei Jahren seinen Umsatz um 43 % auf 340 Mio. Euro steigern können. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen erwirtschaftete das Unternehmen 2020 einen Gewinn von rund 21 Mio. Euro. Mit seinem breiten Produktangebot für die Großflächenlandwirtschaft und für Lohnunternehmen ist Väderstad außerhalb des heimischen Marktes vor allem in Kanada, Russland, der Ukraine, im Vereinigten Königreich und in Deutschland besonders erfolgreich, wo das Unternehmen allein im letzten Jahr 500 Maschinen in den Markt brachte. Neben seinen kontinuierlichen Aufwendungen in Forschung und Entwicklung investiert Väderstad gerade eine neue Firmenzentrale, die 2022 bezogen werden soll.

Große Tiger – Kleine Tiger: Corona hinterließ unterschiedliche Spuren

Mehr als zwei Drittel der Verkäufe von Pöttinger entfallen auf den Grünlandbereich.

Traktoren, Erntetechnik, Transport

Carraro (I) – Trotz überaus herausfordernder Rahmenbedingungen konnte sich der italienische Hersteller aus Padua achtbar schlagen und den Covid-19- bedingten sechswöchigen Produktionsausfall im März und April 2020 teilweise aufholen. Am Ende erzielte die Carraro-Gruppe 2020 mit 478,7 Mio. Euro immerhin nur 13 % weniger Umsatz als im vorangegangenen Jahr. Dabei musste die Gruppe einen Verlust von 3,3 Mio. Euro hinnehmen. Rund 44 % der Umsätze entfallen auf die Landwirtschaft. Als Anbieter von kompakten Maschinen sieht sich Carraro massivem Wettbewerb aus dem asiatischen Raum gegenüber und war 2020 durch die heimische Konjunkturlage und die Pandemie schwer belastet. Mit seinen 3.455 Mitarbeitern profitiert das 1910 gegründete Unternehmen dank erheblicher Entwicklungsaufwendungen von zuletzt 5,6 % vom Umsatz von seinem Komponentengeschäft, das das breit angelegte Kompakttraktorenangebot im Leistungsbereich 25 bis 70 PS ergänzt.

Grimme (D) – Mit dem pandemiebedingten Ausfall der Gastronomie als Abnehmer von Kartoffeln und dem dadurch bedingten Nachfragerückgang musste sich der Longliner mit einem Komplettprogramm für die Kartoffel-, Rüben- und Gemüsetechnik arrangieren. Dennoch konnte das Familienunternehmen mit etwa 492 Mio. Euro den Umsatz des Vorjahres wieder erreichen. Und auch 2021 hofft das Unternehmen, seinen Umsatz auf diesem Niveau stabilisieren zu können. Auf dem weltweiten Markt als Spezialist für die Bergung von Erntegut aus dem Boden breit aufgestellt, beschäftigt das Unternehmen weltweit 2.700 Mitarbeiter. Es verkauft seine Produkte auf 120 Märkten rund um den Globus und verfügt an 26 Standorten über eigene Niederlassungen. Vor allem das Angebot an Maschinen für die Gemüseernte dürfte sich als wichtiges Standbein für die Zukunft erweisen, wenn Ernte- helfer im Gemüsebau zunehmend schwierig zu finden sind.

Joskin (B) – Nach wie vor eine erste Adresse beim Transport und der Ausbringung von organischen Düngern und zahlreichen anderen Arbeiten, einschließlich der Versorgung von Vieh auf der Weide, ist das belgische Familienunternehmen ein weithin akzeptierter Partner auch von Global Playern. Solide Großtechnik und die Aufgeschlossenheit gegenüber innovativen Lösungen brachte Joskin z.B. zusammen mit John Deere für die Entwicklung von elektrischen Triebachsen an einem Güllewagen 2019 eine DLG-Goldmedaille ein. Mit über 850 Mitarbeitern erwirtschaftete Joskin zuletzt einen Umsatz von 100,6 Mio. Euro. Das 1968 gegründete Unternehmen, das 1984 mit der Produktion seiner ersten Güllefässer begann, ist heute mit fünf Produktionsstandorten in Belgien, Frankreich und Polen vertreten. Seine Erzeugnisse vertreibt Joskin über 600 Vertriebspartner auf 60 Märkten rund um den Erdball.

Lindner (A) – Eine konstant solide Größe auf dem Traktorenmarkt mit Schwerpunkt auf den Alpenländern und ihren unmittelbaren Nachbarn bleibt das österreichische Familienunternehmen aus Kundl. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte Lindner mit seinen 250 Mitarbeitern den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 8,5 % auf 89 Mio. Euro steigern und mit rund 1.200 Einheiten die Produktion konstant halten. Damit wird deutlich, dass auch Spezialisten, die in kleinen Serien Maschinen bauen, in ihren jeweiligen Segmenten erfolgreich agieren können. Sofern Lindner auch künftig uneingeschränkten Zugang zu Motoren, Getrieben und elektronischen Komponenten behält, sind schrittweise Investitionen in den Leistungszuwachs nach oben wie beim Lintrac 130 vergleichsweise risikoarm. Wenn das Unternehmen mit neuen Lösungen so flexibel auf Kundenwünsche und Trends reagiert, wie mit seinem Mietkonzept „Blockchain“, das Kunden dank digitaler Technik passgenau den Abbau von Auftragsspitzen ermöglicht, schafft das echten Mehrwert auf der Seite der Nutzer.

Strautmann (D) – Als Anbieter von Maschinen für die Bereiche Rinderfütterung, Grünfutterbergung und Universalstreuer sowie Transporttechnik liefert Strautmann auch Einbringdosiertechnik für Biogasanlagen. Das seit über 90 Jahren existierende mittelständische Familienunternehmen wird mittlerweile in der vierten Generation geführt. Das Unternehmen beschäftigt über 500 Mitarbeiter und erzielte zuletzt einen Umsatz von 87,2 Mio. Euro.

Fazit

Um das Wohlerergehen der meisten mittelständischen Landtechnikunternehmen muss man sich keine Sorgen machen. Sie haben ihre finanzielle und technische „Resilienz“ auch in schwieriger Zeit unter Beweis gestellt. Hauptrisikofaktor in den vielen Familienbetrieben ist und bleibt die Nachfolgeproblematik. Kann sie erfolgreich gelöst werden und beaufschlagt die nächste Bundesregierung die Unternehmen nicht mit noch stringenteren Regelwerken oder Steuerlasten, können die Betriebe sich guter Zukunftsperspektiven erfreuen.


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