Deutliche Verschiebungen im Anbauspektrum

Winterrapsaussaat laut amtlicher Schätzung um 28 Prozent eingeschränkt – Silomais mit Zuwachs

Getreideanbau: Deutliche Verschiebungen im Anbauspektrum

Auch der Anbau von Hackfrüchten hat zur Ernte 2019 zugenommen. Bei Kartoffeln um 3,3 Prozent auf 260.000 ha.

Vor allem wegen der trockenen Aussaatbedingungen im Spätsommer 2018 haben die Landwirte in Deutschland den Anbau von Winterraps zur diesjährigen Ernte stark eingeschränkt. Das geht aus den Ergebnissen der Erhebung über die Aussaatflächen von Mitte April hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) heute in Wiesbaden veröffentlicht hat. Demnach ging das Areal beim Winterraps um 27,5 % auf 886.700 ha zurück.

Damit liegt das Bundesamt mit seiner Flächenschätzung für die schwarze Ölfrucht noch deutlich unter der der Kleffmann Group, die Ende 2018 von einem Rückgang um 21,6 % auf 960.000 ha ausgegangen war. Allerdings hatte das Unternehmen die eigene Prognose im März mit Hinweis auf überdurchschnittlich hohe Umbruchraten selbst auf weniger als 900.000 ha korrigiert. Auch Destatis hatte Ende Dezember noch mit 917.100 ha gerechnet.

Wie die Wiesbadener Statistiker weiter mitteilten, wird der Getreideanbau im Jahr 2019 voraussichtlich eine Anbaufläche von 5,96 Mio. ha erreichen, wobei 91 % davon auf Winterkulturen entfallen. Mit insgesamt 5,41 Mio. ha wird deren Areal um 7,8 % höher geschätzt als im Jahr zuvor. Dem steht bei den Sommersaaten ohne Körnermais ein Rückgang um 22,0 % auf 545.200 ha gegenüber. Die Aussaatfläche mit Winterweizen ist laut den Behördenangaben um 5,0 % auf 3,04 Mio. ha gestiegen. Der Anbau von Wintergerste wurde um 12 % auf 1,36 Mio. ha ausgedehnt. Mit Blick auf Winterroggen und Wintermenggetreide geht Destatis sogar von einem Zuwachs um 21,8 % auf 636.000 ha. Triticale soll im Herbst 2018 auf 378.300 ha und damit auf 5,8 % mehr Fläche ausgesät worden sein als ein Jahr zuvor.

Sommergetreide deutlich rückläufig

Bei den Sommergetreidearten ging nach den Erhebungen von Destatis die Anbaufläche von Weizen um 72,0 % auf 31.400 ha am stärksten zurück. Bei der Sommergerste wurde die Aussaat mit 376.600 ha um fast 16,0 % eingeschränkt, während der Haferanbau mit 137.100 ha voraussichtlich nur um rund 2,0 % kleiner ausfällt als zur Ernte 2018.

Daneben rechnet das Bundesamt mit einer Ausdehnung der Körnermaisflächen, die nach der aktuellen Schätzung um 7,1 % auf 440.200 ha steigen soll. Auch für den Silomais wird ein Zuwachs erwartet, und zwar um 4,9 % auf 2,30 Mio. ha. Auch der Anbau von Hackfrüchten soll laut der aktuellen Erhebung von Destatis zulegen, dabei der von Zuckerrüben um 5,6 % auf 437.200 ha und der von Kartoffeln um 3,3 % auf 260.400 ha.


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