Klimawandel gefährdet Nahrungsmittelproduktion

Agrar- und Ernährungssysteme effizienter, integrativer, widerstandsfähiger und nachhaltiger gestalten

G20-Gipfel: Klimawandel gefährdet Nahrungsmittelproduktion

FAO-Generaldirektor Dr. Qu Dongyu (vorn) warnte die Politiker auf dem G20-Gipfel vor den Klimarisiken für die Nahrungsmittelproduktion.

Angesichts des fortschreitenden Klimawandels ist weltweit die Produktion von Nahrungsmitteln in hinreichender Menge und ausreichender Qualität stark gefährdet. Darauf hat der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Dr. Qu Dongyu, in seiner Rede beim G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Rom hingewiesen und zugleich davor gewarnt, dass auch der dramatisch fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln vor ungeahnte Herausforderungen stelle. Qu Dongyu beklagte, dass die Welt im Hinblick auf die Einhaltung des im Pariser Klimaabkommen von 2015 festgeschriebenen 1,5 Grad-Ziels vom Weg abgekommen sei.

Außerdem erinnerte der FAO-Generaldirektor daran, dass die Welt nur noch neun Jahre Zeit habe, um die Nachhaltigkeitsziele (SDG) der Vereinten Nationen (UN) bis zum Jahr 2030 erreichen zu können. Gleichzeitig bestehe die konkrete Gefahr, dass durch den Klimawandel die Ungleichheit und die damit in Verbindung stehenden Verteilungskämpfe zunähmen.

Entscheidend sei, die Agrar- und Ernährungssysteme effizienter, integrativer, widerstandsfähiger und nachhaltiger zu gestalten, betonte der Chinese. An die politischen Entscheidungsträger gerichtet, mahnte Qu Dongyu zum einen weniger Ressourceneinsatz und Umweltbelastung an. Zum anderen müssten mehr Lebensmittel in deutlicher verbesserter Qualität produziert werden. Eine grüne und klimaresiliente Landwirtschaft sei integraler Bestandteil eines strategischen Vorgehens.

Laut Qu Dongyu verfolgt die FAO „einen ganzheitlichen Ansatz für die Agrar- und Ernährungssysteme und erkennt die kritische Verbindung zwischen Mensch, Planet und Wohlstand für die Effizienz und Nachhaltigkeit an“. Die Agrar- und Ernährungssysteme müssten mit zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen und gleichzeitig ihren sozioökonomischen und ökologischen Nutzen erhöhen. Dabei müssten ärmere Länder die erforderliche finanzielle Unterstützung erhalten, um die Klimakrise zu bewältigen und ihre Nachhaltigkeitspotenziale auszuschöpfen. Ganz oben stehen muss nach Auffassung von Qu Dongyu bei den nationalen Prioritäten die Entwicklung des ländlichen Raums.


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