Ration kann Phosphorausscheidungen von Milchkühen senken

Durch eine Senkung des Phosphatgehalts in rapsextraktionsschrotreichen Futterrationen für Milchkühe lassen sich auch die Phosphorausscheidungen der Tiere im Sinne des Umweltschutzes deutlich verringern. Das ist das Ergebnis eines Fütterungsversuchs, den die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Auftrag der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) durchgeführt hat.

Wie die Förderunion dazu berichtete, wurde der Versuch mit 48 hochleistenden Kühen der Rasse „Deutsche Holstein“ durchgeführt. Dabei sei der Anteil an Rapsextraktionsschrot im Milchleistungsfutter von 38 % auf 8 % gesenkt worden. Im Gegenzug sei der Anteil an geschütztem Rapsextraktionsschrot von 7 % auf 25 % erhöht worden. Deutlich vergrößert worden sei auch der Anteil von Melasseschnitzeln, und zwar von 3 % auf 34 %.

Gleichzeitig hätten die Forscher den Weizenanteil von 29 % auf 8 % und den von Sonnenblumenextraktionsschrot von 10 % auf 4 % gesenkt. Um das Niveau des Rohproteingehalts nicht zu verändern, sei das Milchleistungsfutter der Versuchstiere zudem um 14 g Futterharnstoff je Kilogramm Trockenmasse ergänzt worden.

Die Verringerung des Phosphorgehalts habe im Vergleich zur Kontrollgruppe zu einer signifikant verminderten Aufnahme von Phosphor geführt, und zwar um 17 % oder 16 g auf nur 79 g pro Kuh und Tag. In der Folge sei der Phosphorgehalt im Kot der Versuchskühe im Vergleich zur Kontrollgruppe sogar um 28 % gesunken. Hinsichtlich der Milchleistungsparameter hätten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Fütterungsvarianten ergeben. Mit der Rationsvariante ließen sich auch die Anforderungen an eine Milcherzeugung einhalten, die ohne den Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in der Fütterung auskomme. Bei sehr hohen Rapsextraktionsschrotmengen steige die Phosphormenge in der Ration über die von der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE 2001) empfohlenen Kenngrößen. Überschüssig aufgenommener Phosphor werde überwiegend mit dem Kot der Tiere ausgeschieden und könne die Phosphorbilanz gemäß der Düngeverordnung belasten.


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